Etwa 150 Wissenschaftler aus Afrika tummeln sich im Saal des Studentenwerks an der Uni Bayreuth. Seit ein paar Jahren laufen, gefördert mit Geldern der Volkswagenstiftung, die unterschiedlichsten Forschungsprojekte in Kooperation zwischen mehreren deutschen Universitäten und Wissenschaftlern aus 15 afrikanischen Ländern. In Bayreuth nun haben die Forscher die Möglichkeit sich auszutauschen – neue Kontakte zu knüpfen. Mit dabei ist auch Professor Augusto Bock aus Guinea-Bissau. Sein Forschungsthema: Strategien für ein Konfliktmanagement. Das Land litt in den letzten Jahren unter einem militärischen Konflikt:
"Mit diesem Projekt können wir Lösungen finden, wie wir unserem Land helfen können, den Konflikt zu beenden, denn ohne Frieden ist ein Fortschritt schwierig."
Ein Projekt, das ohne deutsche Fördergelder nicht möglich wäre. Denn in vielen afrikanischen Ländern fehlt es oft an Grundlegendem. Internet, Computer, Drucker, ausreichende wissenschaftliche Literatur. Auch Ramsi Ben Amara aus Tunesien kennt das Problem:
"Doktorarbeiten, die durch afrikanische Wissenschaftler geschrieben sind, die findet man nicht in der eigenen Institution, sondern die findet man hier in Bayreuth."
"Die Erfahrung ist, wenn man etwas forschen will in seinem Bereich muss er weg von Afrika fliegen, sechs Monate hier und sechs Monate dort, aber mit dieser Unterstützung, die nach Afrika kommt, finanziell – man kann vor Ort das machen und Ergebnisse bringen."
Berichtet Josefat Obi Ogudschafua aus Nigeria. Die Volkswagenstiftung unterstützt seit 2003 mehrere Forschungsprojekte, in denen deutsche und afrikanische Wissenschaftler kooperieren. Als einzige Hochschule in Deutschland hat Bayreuth gleich für drei Projekte Förderzusagen bekommen. Das sei kein Zufall sagt der Generalsekretär der Volkswagenstiftung Wilhelm Krull:
"Denn Bayreuth ist ein Ort, der durch die Profilierung der Universität seit ihrer Gründung mit einem klaren Ausrichten an Afrika als ein Themenfeld sehr, sehr viele Professuren hier in dieser Richtung hat besetzen können, auch sehr herausragende Forscherpersönlichkeiten hier her holen können. Und die wiederum haben natürlich schon lange Jahre in und über Afrika geforscht."
Wenn mal wieder gespart werden muss, sind oftmals Afrika-Lehrstühle davon betroffen. Auch das Institut in Bayreuth hat die Erfahrung machen müssen, sagt der Institutsleiter Achim von Oppen. Aber inzwischen habe sich das Blatt gewendet, es gebe eine neue Wertschätzung:
"Man weiß, dass es notwendig ist, breit basierte Kompetenzen zu bestimmten Weltregionen vorzuhalten, zu entwickeln, die für Deutschland wichtig sind und die Beziehungen zu Afrika, sind - Afrika ist der große Nachbar Europas und für Deutschland ist das Thema Afrika einfach wichtig, nicht nur durch die zunehmende Zahl von Migranten, die wir hier haben."
Zwischen der Universität Bayreuth und Afrika gibt es seit Jahren gewachsene Forschungsbeziehungen: gemeinsame Forschungsprojekte, einen Austausch von Dozenten und Wissenschaftlern. Inzwischen aber gebe es ein Umdenken in der gesamten Afrikaforschung – das partnerschaftliche Forschen habe sich zu einem Trend entwickelt, meint Wilhelm Krull:
"Ich denke, worauf es ankommt, ist, dass wir mit dem was wir tun, nicht wie das in der Vergangenheit häufig der Fall war auch noch zum sogenannten Brain Drain also zur Auswanderung der Forschung aus Afrika beitragen und damit die Entwicklungsländer in ihren hoffnungsvollen Positionen noch schwächen."
Mit deutschen Forschungsgeldern wird es möglich, dass afrikanische Wissenschaftler erfolgreich in ihren Ländern arbeiten können und auch wieder Nachwuchswissenschaftler ausbilden können. Wissenschaftliche Entwicklungshilfe, die sich auf lange Sicht für Deutschland auszahlen wird, prophezeit Wilhelm Krull. Selbstverständlich war und ist das nicht, dass mit Forschungsgeldern leitende Wissenschaftler in Afrika unterstützt werden. In der Vergangenheit und noch heute mussten sich Afrikaner meist auf Hilfs- und Zubringerdienste beschränken:
"Das hat ja gerade dazu geführt, dass fast so was wie eine Depression unter den afrikanischen Wissenschaftlern entstanden ist, dass man eigentlich nur als technische Unterstützung oder als Vermittler von Daten Zugängen gefragt ist und nicht als selbst die Fragestellungen mitgestaltende Person, die wiederum auch in den auch in den Publikationen eine entsprechende Anerkennung findet."
Hintergrund ist: Die Förderinstitutionen, wie etwa auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, befinden sich in einem Dilemma. Denn ihr Auftrag ist zunächst einmal, deutsche Wissenschaftler zu fördern.
"Mit diesem Projekt können wir Lösungen finden, wie wir unserem Land helfen können, den Konflikt zu beenden, denn ohne Frieden ist ein Fortschritt schwierig."
Ein Projekt, das ohne deutsche Fördergelder nicht möglich wäre. Denn in vielen afrikanischen Ländern fehlt es oft an Grundlegendem. Internet, Computer, Drucker, ausreichende wissenschaftliche Literatur. Auch Ramsi Ben Amara aus Tunesien kennt das Problem:
"Doktorarbeiten, die durch afrikanische Wissenschaftler geschrieben sind, die findet man nicht in der eigenen Institution, sondern die findet man hier in Bayreuth."
"Die Erfahrung ist, wenn man etwas forschen will in seinem Bereich muss er weg von Afrika fliegen, sechs Monate hier und sechs Monate dort, aber mit dieser Unterstützung, die nach Afrika kommt, finanziell – man kann vor Ort das machen und Ergebnisse bringen."
Berichtet Josefat Obi Ogudschafua aus Nigeria. Die Volkswagenstiftung unterstützt seit 2003 mehrere Forschungsprojekte, in denen deutsche und afrikanische Wissenschaftler kooperieren. Als einzige Hochschule in Deutschland hat Bayreuth gleich für drei Projekte Förderzusagen bekommen. Das sei kein Zufall sagt der Generalsekretär der Volkswagenstiftung Wilhelm Krull:
"Denn Bayreuth ist ein Ort, der durch die Profilierung der Universität seit ihrer Gründung mit einem klaren Ausrichten an Afrika als ein Themenfeld sehr, sehr viele Professuren hier in dieser Richtung hat besetzen können, auch sehr herausragende Forscherpersönlichkeiten hier her holen können. Und die wiederum haben natürlich schon lange Jahre in und über Afrika geforscht."
Wenn mal wieder gespart werden muss, sind oftmals Afrika-Lehrstühle davon betroffen. Auch das Institut in Bayreuth hat die Erfahrung machen müssen, sagt der Institutsleiter Achim von Oppen. Aber inzwischen habe sich das Blatt gewendet, es gebe eine neue Wertschätzung:
"Man weiß, dass es notwendig ist, breit basierte Kompetenzen zu bestimmten Weltregionen vorzuhalten, zu entwickeln, die für Deutschland wichtig sind und die Beziehungen zu Afrika, sind - Afrika ist der große Nachbar Europas und für Deutschland ist das Thema Afrika einfach wichtig, nicht nur durch die zunehmende Zahl von Migranten, die wir hier haben."
Zwischen der Universität Bayreuth und Afrika gibt es seit Jahren gewachsene Forschungsbeziehungen: gemeinsame Forschungsprojekte, einen Austausch von Dozenten und Wissenschaftlern. Inzwischen aber gebe es ein Umdenken in der gesamten Afrikaforschung – das partnerschaftliche Forschen habe sich zu einem Trend entwickelt, meint Wilhelm Krull:
"Ich denke, worauf es ankommt, ist, dass wir mit dem was wir tun, nicht wie das in der Vergangenheit häufig der Fall war auch noch zum sogenannten Brain Drain also zur Auswanderung der Forschung aus Afrika beitragen und damit die Entwicklungsländer in ihren hoffnungsvollen Positionen noch schwächen."
Mit deutschen Forschungsgeldern wird es möglich, dass afrikanische Wissenschaftler erfolgreich in ihren Ländern arbeiten können und auch wieder Nachwuchswissenschaftler ausbilden können. Wissenschaftliche Entwicklungshilfe, die sich auf lange Sicht für Deutschland auszahlen wird, prophezeit Wilhelm Krull. Selbstverständlich war und ist das nicht, dass mit Forschungsgeldern leitende Wissenschaftler in Afrika unterstützt werden. In der Vergangenheit und noch heute mussten sich Afrikaner meist auf Hilfs- und Zubringerdienste beschränken:
"Das hat ja gerade dazu geführt, dass fast so was wie eine Depression unter den afrikanischen Wissenschaftlern entstanden ist, dass man eigentlich nur als technische Unterstützung oder als Vermittler von Daten Zugängen gefragt ist und nicht als selbst die Fragestellungen mitgestaltende Person, die wiederum auch in den auch in den Publikationen eine entsprechende Anerkennung findet."
Hintergrund ist: Die Förderinstitutionen, wie etwa auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, befinden sich in einem Dilemma. Denn ihr Auftrag ist zunächst einmal, deutsche Wissenschaftler zu fördern.