Archiv

AIDS
Hoffnung auf Heilung?

Bei einer HIV-Infektion bauen die Viren ihr Erbgut in das des Erkrankten ein. Eine vollständige Heilung ist deshalb bislang unmöglich. Ein Team von Medizinern hat nun eine Genschere entwickelt, das HI-Viren offenbar mit großer Effizienz aus infizierten Zellen entfernt.

Joachim Hauber im Gespräch mit Lennart Pyritz |
    Strang der menschlichen DNA (Computersimulation).
    Strang der menschlichen DNA (Computersimulation). (imago / Science Photo Library)
    "Es ist ein wichtiger Schritt zur Heilung", sagt Joachim Hauber vom Heinrich-Pette-Institut in Hamburg. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk erläutert er den neuen Therapieansatz seines Teams.
    Die Forscher haben ein Enzym entwickelt, das wie ein molekulares Skalpell funktioniert. "Es ist uns gelungen, in Zellkulturen oder im Tiermodell das HI-Virus aus den infizierten Zellen wieder zu entfernen", so Hauber. Der nächste Schritt seien jetzt klinische Studien, um heraus zu finden, ob das Verfahren prinzipell auch beim Menschen funktioniert und letztlich auch zu einer Heilung führt.
    Hauber sprich von einem völlig neuartigen Verfahren, dass es in der herkömmlichen HIV-Therapie bisher nicht gebe. Die bisher durchgeführten präklinischen Studien seien "sehr erfolgreich" gewesen. Bei den Versuchen mit menschlichen Zellkulturen sei die Viren-DNA vollständig entfernt worden, im Tierversuch sei das Virus zumindest im Blut nicht mehr nachweisbar gewesen.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate nachhören.