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"Welt"-Interview
Aiwanger: "In meinen Augen wird hier die Shoah zu parteipolitischen Zwecken missbraucht"

Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger hat den Vorwurf erneuert, es gebe eine Kampagne gegen seine Person.

    Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger bittet auf einer Pressekonferenz um Entschuldigung und sieht sich als Opfer einer Kampagne.
    Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger erhebt in der Welt Vorwürfe: "Unsere Partei sollte raus aus der Regierung – und die Grünen rein". (picture alliance / dpa / Lennart Preiss)
    Der Vorsitzende der Freien Wähler sagte der Zeitung "Die Welt", in seinen Augen werde die Shoa zu parteipolitischen Zwecken missbraucht. Er sei überzeugt, dass die "Süddeutsche Zeitung", womöglich mit Hilfe anderer Kreise, von langer Hand geplant habe, ihn massiv zu beschädigen und politisch zu vernichten. Damit sollten die Freien Wähler geschwächt und Stimmen auf andere Parteien gesteuert werden, ergänzte Aiwanger.
    Zuvor hatte er in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten erstmals öffentlich um Entschuldigung gebeten. Dabei ging Aiwanger auch auf den Vorwurf ein, im Klassenzimmer den Hitlergruß gezeigt zu haben. Er könne sich nicht erinnern, dies je getan zu haben.
    Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, nannte in der "Bild"-Zeitung die Entschuldigung Aiwangers einen guten, wenn auch längst überfälligen Schritt. Bedauerlicherweise verbinde er dies mit einer Klage über eine politische Motivation der Vorwürfe und lasse weiter den Willen zu offener Aufklärung vermissen.
    Diese Nachricht wurde am 01.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.