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Aktionsplan bis 2030
UNO-Staaten wollen Armut beseitigen

Diplomaten und Experten aus aller Welt haben in New York Ziele der Vereinten Nationen für die nachhaltige Entwicklung bis 2030 festgelegt. Die Vorsätze sollen vor allem den Ärmsten der Welt helfen und die Erfolge der sogenannten Millenniumsziele sichern. Die Staats- und Regierungschefs diskutieren im September über den Katalog.

    Osteuropäische Flüchtlinge in Lyon.
    Das Hauptziel der UNO-Staaten ist, Armut zu bekämpfen. (AFP / Jeff Pachoud)
    "Unsere Generation könnte die erste sein, die die Armut ausrottet, ebenso wie wir die letzten sein könnten, die die Chance haben, den Planeten zu retten", heißt es in dem Aktionsplan. Die 17 sogenannten Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig. Jeder Staat entscheidet selbst über die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele. Allerdings soll die Umsetzung anhand fester Indikatoren regelmäßig überprüft werden.
    UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon sagte, es sei ein Aktionsplan, "mit dem Armut in allen Formen beendet werden soll, unumkehrbar, überall, und dabei niemanden zurücklässt." Die Vorsätze sollen Ende September im Rahmen der Generaldebatte von den UNO-Mitgliedsstaaten verabschiedet werden. Erstes Ziel ist die Beseitigung der Armut. Sie betrifft derzeit rund eine Milliarde Menschen, die mit weniger als 1,25 US-Dollar (1,14 Euro) pro Tag auskommen müssen und von denen die meisten in Afrika und Asien leben.
    Der Passus über den Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen betont die Notwendigkeit eines umfassenden Abkommens auf der UNO-Klimakonferenz im Dezember. Weitere Ziele sind neben anderen ein besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie die Gleichberechtigung. Alle Menschen soll zudem der Zugang zu sauberem Wasser und einer vernünftigen Toilette garantiert werden.
    Projekt ersetzt Millenniumsziele
    Entscheidend ist die Finanzierung. Bei einer internationalen Konferenz in Addis Abeba hatten die Teilnehmer Mitte Juli festgestellt, dass für die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in den kommenden 15 Jahren 2,5 Billionen US-Dollar nötig seien. Die Privatwirtschaft soll einen Großteil dieser Gelder bereitstellen.
    Vor 15 Jahren hatten Politiker aus aller Welt die Millennium Development Goals der UNO verabschiedet. Bis 2015 sollte die Zahl der Hungernden halbiert, jedes Kind eine Grundschulbildung bekommen, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel gesenkt und Frauen und Mädchen gleichberechtigt werden. Nicht alle Ziele wurden erreicht, aber deutliche Verbesserungen erzielt.
    (hba/bn)