Antifaschismus
Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hält Aufrufe der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus für heuchlerisch

Die Antifaschismus-Aktivistin Irmela Mensah-Schramm hat die Aufrufe aus der Politik zu mehr Engagement gegen Rechtsextremismus als heuchlerisch kritisiert.

    Irmela Mensah-Schramm hält am 7. März 2015 in Göttingen (Niedersachsen) eine Spraydose in der Hand.
    Irmela Mensah-Schramm übermalt rechte Parolen (dpa / picture-alliance / Swen Pförtner)
    Man fordere Bürger auf, lauter zu werden, und ignoriere oder kriminalisiere sie dann, sagte sie dem Deutschlandfunk. So sei ihr eigenes fast 40-jähriges Engagement von Strafanzeigen gegen sie begleitet, meinte Mensah-Schramm. Zudem bestehe seit Jahren seitens Politik und diverser Medien kein Interesse mehr an ihren Projekten.
    Mensah-Schramm beseitigt Nazi-Schmierereien oder rechtspopulistische Aufkleber im öffentlichen Raum. Sie übersprüht sie, verändert ihren Sinn oder kratzt sie ab. Die 78-Jährige wurde mehrfach für ihre Zivilcourage ausgezeichnet - etwa mit der Bundesverdienstmedaille und dem Göttinger Friedenspreis. Zugleich geriet sie mit Polizei und Justiz in Konflikt. So wurde sie etwa wegen Sachbeschädigung verurteilt.
    Bundestagspräsidentin Bas hatte zum Jahreswechsel an die Bevölkerung appelliert, sich stärker gegen rechts zu engagieren. Derzeit sorgt das bekannt gewordene rechtsextreme Geheimtreffen mit Gesprächen über die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund für sorgenvolle Stimmen aus der Politik und Auffrufe zum Widerstand gegen Rechts.
    Diese Nachricht wurde am 13.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.