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Aktuelle Blicke auf die Jazztradition
Neuer Wein in alten Flaschen

Traditionspflege muss im Jazz keine staubige Angelegenheit sein. Heutige Musikerinnen und Musiker klingen dabei überraschend frisch, spannend und persönlich. Wie schaffen sie das?

Von Karsten Mützelfeldt |
    Eine Frau mit hochgesteckten Haaren hebt die Arme konzentriert, ihr Blick ist nach unten gerichtet.
    Pianistin Aki Takase beschäftigte sich in mehreren Projekten mit der Musik von Duke Ellington. (Imago / Brigani-Art / Heinrich)
    Neues schaffen und dabei aus dem Alten schöpfen - das ist im Jazz ein selbstverständliches Vorgehen. Doch es gibt auch Improvisatoren, die sich dezidiert und besonders neugierig auf Zeitreisen begeben, um mit verblüffenden Ergebnissen zurückzukehren. Ihnen geht es nicht um Traditionspflege im engeren Sinne, sondern um das Übertragen von Ausdrucksformen aus früherer und frühester Jazzgeschichte in einen modernen Kontext, um das Übersetzen in zeitgenössische Musiksprachen. Was tun, wenn man die Historie vergegenwärtigen will - originell, kreativ und mit persönlichen Bezügen? Antworten darauf liefern u.a. Sebastian Gramss‘ Underkarl, Steven Bernstein, Jason Moran, Aki Takase, Django Bates und Jaimeo Brown.