Syrien
Al-Dscholani: Wollen keine neuen Konflikte - Hisbollah-Chef: Nachschubwege sind verloren

Syrien ist nach Äußerungen von Rebellenführer al-Dscholani nicht an neuen Konflikten interessiert. Der Zustand Syriens nach Jahren des Konflikts und des Krieges lasse keine neuen Konfrontationen zu, sagte Dscholani mit Blick auch auf Israel. Die Priorität in dieser Phase seien der Wiederaufbau und die Stabilität.

    Der Rebellenführer Abu Mohammed al-Dschulani spricht in der Umayyaden-Moschee von Damaskus in ein Mikrofon zu einer Gruppe von Menschen.
    Rebellenführer al-Dscholani will keine außenpolitischen Konflikte für Syrien (picture alliance / AP / Omar Albam)
    Man wolle sich nicht in Streitigkeiten verwickeln, die zu weiterer Zerstörung führen könnten, betonte Dscholani. Diplomatische Lösungen seien der einzige Weg, um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten.
    Gleichzeitig kritisierte er die fortdauernden Angriffe Israels. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete über 60 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien binnen weniger Stunden am gestrigen Abend.
    Zuvor hatte sich der Chef der terroristischen Hisbollah-Miliz im Libanon, Kassim, erstmals seit dem Sturz des Assad-Regimes vor einer Woche geäußert. Er räumte ein, dass seine Organisation nun ihre militärische Versorgungsroute durch Syrien verloren habe. Die syrische Übergangsregierung rief er auf, die Beziehungen zu Israel nicht zu normalisieren.

    Arabische Staaten: Alle Kräfte in Syrien einbinden

    Außenminister mehrerer Staaten riefen zu einem friedlichen Übergang in Syrien auf. In diesem Prozess müssten alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte vertreten sein, hieß es in einer Erklärung der Minister aus Jordanien, dem Iran, Saudi-Arabien und weiterer Länder, die in der jordanischen Stadt Akaba zusammengetroffen waren.
    Der politische Prozess müsse im Einklang mit einer Resolution des UNO-Sicherheitsrats von 2015 stehen, schrieben die Außenminister weiter. Die Resolution sieht die Ausarbeitung einer Verfassung sowie Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen vor. Die Außenminister warnten auch vor jeglicher ethnischen oder konfessionellen Diskriminierung und verlangten den Erhalt der staatlichen Institutionen.
    Diese Nachricht wurde am 15.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.