Was verdienen Sie?
"Als Abgeordneter bekomme ich eine sogenannte Abgeordnetenentschädigung, also kein normales Gehalt. Die beläuft sich im Moment auf 8.210 Euro im Monat brutto. Zusätzlich gibt es noch Pauschalen für Büro et cetera. Das zusammen macht dann die sogenannten Abgeordnetendiäten, also schon ein sehr ordentliches Gehalt."
Was war beim Berufseinstieg anders als erwartet?
"Als Abgeordneter hat man ja nicht so einen normalen Berufseinstieg, wo man nicht weiß, was auf einen zu kommt. Man muss nominiert werden, man muss gewählt werden, da informiert man sich natürlich schon vorher. Das ist als junger Mensch eine Herausforderung, in so ein Parlament reinzugehen, weil das Durchschnittsalter eher deutlich höher angesiedelt ist. Man wird vielleicht eher kritisch beäugt als junger Mensch."
Was an Ihrem Job macht Spaß?
"Spaß macht, wenn man dann die Erfolge sieht, auch wenn es kleine Erfolge sind. Wenn Leute zu mir kommen, weil sie Probleme haben mit Behörden, mit irgendwelchen Anträgen oder irgendwas und wirklich verzweifelt sind. Und wenn ich da dann an den zuständigen Stellen meinen Einfluss geltend machen und den Leuten helfen kann und sie dann kommen und sagen: Vielen Dank, Sie haben mir wirklich geholfen. Solche Fälle gibt es ganz oft. Das macht dann schon Spaß und man merkt dann auch, dass es wirklich Sinn macht, diesen Job zu machen."
Was an Ihrem Job nervt manchmal?
"Was mich nervt, ist die Tatsache, dass es manchmal sehr lange geht alles. Wenn ich eine Idee habe oder Leute zu mir kommen und sagen: Könnte man das und das nicht ändern, dann sage ich: "Geile Idee" und fange an. Aber es dauert dann oft Monate oder Jahre, bis irgendetwas an einem Gesetz geändert wird zum Beispiel. Oder irgendwelche Vorgaben geändert werden. Das dauert ewig lang und nervt manchmal schon. Und ehrlich gesagt gibt es auch manche Leute, die einen ziemlich nerven."
Wurden Sie für den Joballtag gut ausgebildet?
"Eine klassische Ausbildung gibt es als Politiker nicht. Was natürlich hilft, ist, wenn man wie ich vorher auch schon viel Ehrenamt gemacht hat. Wenn man viele Leute kennengelernt hat, gelernt hat, darauf einzugehen. Ich bin eigentlich gelernter Journalist. Das habe ich gemacht, bevor ich in den Landtag gewählt wurde. Das hilft mir natürlich extrem, denn Objektivität schadet auch in der Politik nicht."
Und sonst so?
"Und sonst so ist es glaube ich wichtig, dass man als Politiker die Bodenhaftung nicht verliert. Dass man im Hinterkopf hat: Ich bin nicht dafür da, dass ich jetzt einen coolen Job habe oder coole Reden halten kann. Ich bin gewählt worden auf eine bestimmte Zeit und nur auf eine begrenzte Zeit. Ich muss versuchen, in dieser Zeit das Bestmögliche für die Menschen zu erreichen, die mich gewählt haben. Sonst habe ich eigentlich die Grundlage und die Legitimation für den Job verloren. Das sollte man nicht vergessen, was ich für unglaublich wichtig halte."