Alexander Apeikin hat sich mit einigen anderen belarussischen Sportlern und Sportlerinnen in der Athletenorganisation BSSF zusammengeschlossen. Einige von ihnen mussten wegen der öffentlichen Kritik an Machthaber Alexander Lukaschenko ins Gefängnis. Dennoch protestieren sie weiter gegen das Regime in ihrem Land und den Krieg in der Ukraine.
BSSF richtet sich dazu mit einer Deklaration an die internationale Sportgemeinschaft. "Wir haben mehr als 300 Unterschriften von Athleten aus der Ukraine, Belarus und anderen Ländern gesammelt, die gegen den Krieg auftreten", sagte Apeikin im Dlf. "Aus unserer Sicht könnte diese Deklaration für gesperrte Athleten ein Weg zurück in den internationalen Sport sein."
Apeikin: Deklaration als Weg aus der Sperre
Diese Deklaration sei stärker als ein Statement in den sozialen Netzwerken, betont der ehemalige Handball-Profi. Es gebe Athleten, die seit zwei Jahren offen gegen Lukaschenko auftreten. Viele seien im Ausland und hätten Pläne, bei internationalen Wettbewerben zu starten, seien aber noch gesperrt. "Diese Anti-Kriegs-Deklaration könnte ein Ausweg für diese Athleten sein."
Apeikin hofft, dass die internationalen Verbände damit ein Argument hätten, belarussische Athleten doch wieder an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen, weil mit der Deklaration klar werde, dass diese Athleten demokratische Werte und Anti-Kriegs-Werte teilen. Viele Athleten wollten nicht mehr unter der offiziellen Flagge von Belarus antreten, so Apeikin. "Das ist die Flagge von Lukaschenko."
Athleten in Belarus haben Angst vor Verfolgung
Olympiasieger, Weltmeister, Europameister seien unter den Unterzeichnern der Deklaration, die zusammen mit Juristen entworfen wurde. Einige Sportlerinnen und Sportler, die noch in Belarus wohnen, hätten dagegen Angst, die Deklaration zu unterzeichnen, berichtet Apeikin. Sie hätten Angst vor Verfolgung. Für alle gilt: Die jahrelange Sperre gefährdet ihre sportliche Karriere. Die Deklaration, so hofft Apeikin, könnte ein Weg zurück in den Spitzensport sein.