Alexis Tsipras ist 37 Jahre jung, und gleichzeitig Polit-Profi mit viel Erfahrung. Schon vor 20 Jahren führte Tsipras einen Schüleraufstand gegen eine Bildungsreform an. Tsipras galt damals als einer der besten Redner, den die Kommunistische Jugend zu bieten hatte.
Dieses Talent setzt Tsipras jetzt ein für seinen Feldzug gegen die Sparpolitik, die, wie er sagt, Griechenland zerstört. Seine Botschaft kommt an. Sein Bündnis der Radikalen Linken, abgekürzt SYRIZA, vervierfachte bei der Wahl am 6. Mai seinen Stimmenanteil auf fast 17 Prozent; bei der kommenden Wahl in vier Wochen will SYRIZA stärkste Partei werden:
"Wir rufen das griechische Volk auf; jetzt nicht nachzugeben. Der Sieg ist noch nicht da. Aber der Sieg ist zum Greifen nah am 17. Juni. Wir wollen den Auftrag des Volkes für eine linke Regierung; einen Auftrag des Volkes, um die Sparpolitik zu stoppen, damit wir noch Hoffnung haben können."
Vor allem enttäuschte Stammwähler der Pasok; der traditionsreichen Panhellenischen Sozialistischen Bewegung, laufen SYRIZA in Scharen zu. Sie sind wütend auf die Pasok, die dem Volk die knallharte Sparpolitik auferlegt hat: Beamte werden entlassen; Löhne um ein Drittel gekürzt; Sozialleistungen gestrichen.
Der griechische Journalist Tasos Telloglu nennt Tsipras den "Wutfänger". Tsipras spricht den wütenden Bürgern aus der Seele, die fragen: Wo soll diese Sparpolitik hinführen? Bislang hat doch jede Sparrunde die Krise nur verschlimmert und das Elend vergrößert. Alexis Tsipras legt den Finger in die Wunde, wenn er im Parlament die bisherigen Regierungsparteien Pasok und Nea Demokratia fragt:
"Können Sie uns sagen, wie die soziale Wirklichkeit in diesem Land im Jahr 2020 aussehen wird? Wie viele Menschen werden dann arbeitslos sein' Wie viele werden ihre Existenz verloren haben' Wie wird hier das soziale Umfeld sein?"
Dass die Griechen sich durch jahrelange Schuldenmacherei selbst an diese tiefe Krise geritten haben, lässt Tsipras nicht gelten. Er macht lieber das "internationale Kapital" für die Misere verantwortlich und schimpft auf die EU, den Internationalen Währungsfonds und ihre Spardiktate, wie er es nennt. In der Wahlnacht vom 6. Mai wetterte Tsipras nicht nur gegen die Chefs der bisherigen griechischen Regierungsparteien, sondern vor allem gegen die Kanzlerin und gegen die Chefin des Währungsfonds:
"Die Sparprogramm-Parteien, vor allem Herr Samaras und Herr Venizelos, haben all unsere Vorschläge abgewiesen, weil sie nur ihren Verpflichtungen gegenüber Frau Merkel und Frau Lagarde treu sind."
Das kommt an bei den griechischen Wutbürgern, die bei der Wahl am 6. Mai mehrheitlich für Parteien stimmten, die gegen die Sparpolitik sind:
"Das Volk hat entschieden: die Vereinbarungen über Spar- und Rettungsmaßnahmen sind null und nichtig!"
Die Alternative, die Tsipras seinen Wählern bietet, klingt wunderbar: Wir bleiben im Euro, aber wir machen Schluss mit der Sparpolitik: Löhne steigen wieder; entlassene Beamte bekommen ihren Posten wieder und auch die Rentner kriegen wieder mehr. Zudem zahlen wir die Schulden nicht zurück.
Die konservative griechische Zeitung Kathimerini nennt Tsipras' Linksbündnis SYRIZA die "Nein-Partei". Weil sie zu allem "Nein" sagt. So war das auch vergangene Woche, als sich Tsipras weigerte, in eine Koalition einzutreten und somit die Regierungskrise in Griechenland aufzulösen. Da blieb Tsipras lieber seinen Prinzipien treu:
"SYRIZA lässt sich nicht kleinkriegen. SYRIZA wird keine Kompromisse eingehen. Es wird seine Wähler nicht verraten. Es wird auch nicht in eine Übergangsregierung eintreten, die dann die Sparpolitik fortsetzt."
Ob das SYRIZA-Bündnis bei der Wahl am 17. Juni tatsächlich stärkste Partei wird und womöglich Tsipras Ministerpräsident wird, ist heute, knapp vier Wochen vor der Wahl, nicht abzusehen. Eines hat Tsipras aber erreicht: allen Parteien in Griechenland ist mittlerweile klar: so wie bisher kann es nicht weitergehen. Die harte Sparpolitik muss ergänzt werden durch eine Wachstumspolitik, damit es mit der griechischen Wirtschaft wieder aufwärts gehen kann.
Diese Einsicht ist auch durch den Erfolg von Alexis Tsipras gewachsen.
Dieses Talent setzt Tsipras jetzt ein für seinen Feldzug gegen die Sparpolitik, die, wie er sagt, Griechenland zerstört. Seine Botschaft kommt an. Sein Bündnis der Radikalen Linken, abgekürzt SYRIZA, vervierfachte bei der Wahl am 6. Mai seinen Stimmenanteil auf fast 17 Prozent; bei der kommenden Wahl in vier Wochen will SYRIZA stärkste Partei werden:
"Wir rufen das griechische Volk auf; jetzt nicht nachzugeben. Der Sieg ist noch nicht da. Aber der Sieg ist zum Greifen nah am 17. Juni. Wir wollen den Auftrag des Volkes für eine linke Regierung; einen Auftrag des Volkes, um die Sparpolitik zu stoppen, damit wir noch Hoffnung haben können."
Vor allem enttäuschte Stammwähler der Pasok; der traditionsreichen Panhellenischen Sozialistischen Bewegung, laufen SYRIZA in Scharen zu. Sie sind wütend auf die Pasok, die dem Volk die knallharte Sparpolitik auferlegt hat: Beamte werden entlassen; Löhne um ein Drittel gekürzt; Sozialleistungen gestrichen.
Der griechische Journalist Tasos Telloglu nennt Tsipras den "Wutfänger". Tsipras spricht den wütenden Bürgern aus der Seele, die fragen: Wo soll diese Sparpolitik hinführen? Bislang hat doch jede Sparrunde die Krise nur verschlimmert und das Elend vergrößert. Alexis Tsipras legt den Finger in die Wunde, wenn er im Parlament die bisherigen Regierungsparteien Pasok und Nea Demokratia fragt:
"Können Sie uns sagen, wie die soziale Wirklichkeit in diesem Land im Jahr 2020 aussehen wird? Wie viele Menschen werden dann arbeitslos sein' Wie viele werden ihre Existenz verloren haben' Wie wird hier das soziale Umfeld sein?"
Dass die Griechen sich durch jahrelange Schuldenmacherei selbst an diese tiefe Krise geritten haben, lässt Tsipras nicht gelten. Er macht lieber das "internationale Kapital" für die Misere verantwortlich und schimpft auf die EU, den Internationalen Währungsfonds und ihre Spardiktate, wie er es nennt. In der Wahlnacht vom 6. Mai wetterte Tsipras nicht nur gegen die Chefs der bisherigen griechischen Regierungsparteien, sondern vor allem gegen die Kanzlerin und gegen die Chefin des Währungsfonds:
"Die Sparprogramm-Parteien, vor allem Herr Samaras und Herr Venizelos, haben all unsere Vorschläge abgewiesen, weil sie nur ihren Verpflichtungen gegenüber Frau Merkel und Frau Lagarde treu sind."
Das kommt an bei den griechischen Wutbürgern, die bei der Wahl am 6. Mai mehrheitlich für Parteien stimmten, die gegen die Sparpolitik sind:
"Das Volk hat entschieden: die Vereinbarungen über Spar- und Rettungsmaßnahmen sind null und nichtig!"
Die Alternative, die Tsipras seinen Wählern bietet, klingt wunderbar: Wir bleiben im Euro, aber wir machen Schluss mit der Sparpolitik: Löhne steigen wieder; entlassene Beamte bekommen ihren Posten wieder und auch die Rentner kriegen wieder mehr. Zudem zahlen wir die Schulden nicht zurück.
Die konservative griechische Zeitung Kathimerini nennt Tsipras' Linksbündnis SYRIZA die "Nein-Partei". Weil sie zu allem "Nein" sagt. So war das auch vergangene Woche, als sich Tsipras weigerte, in eine Koalition einzutreten und somit die Regierungskrise in Griechenland aufzulösen. Da blieb Tsipras lieber seinen Prinzipien treu:
"SYRIZA lässt sich nicht kleinkriegen. SYRIZA wird keine Kompromisse eingehen. Es wird seine Wähler nicht verraten. Es wird auch nicht in eine Übergangsregierung eintreten, die dann die Sparpolitik fortsetzt."
Ob das SYRIZA-Bündnis bei der Wahl am 17. Juni tatsächlich stärkste Partei wird und womöglich Tsipras Ministerpräsident wird, ist heute, knapp vier Wochen vor der Wahl, nicht abzusehen. Eines hat Tsipras aber erreicht: allen Parteien in Griechenland ist mittlerweile klar: so wie bisher kann es nicht weitergehen. Die harte Sparpolitik muss ergänzt werden durch eine Wachstumspolitik, damit es mit der griechischen Wirtschaft wieder aufwärts gehen kann.
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