Paris
Algerische Delegation gedenkt bei Olympia-Eröffnungsfeier der 1961 getöteten Algerier

Die algerische Delegation hat bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris Rosen in die Seine geworfen. Damit solle an die Opfer von Unabhängigkeitsdemonstrationen am 17. Oktober 1961 erinnert werden, sagte ein Mitglied der Delegation in einem Video, das von einem algerischen Fernsehsender veröffentlicht wurde.

    Das Boot mit den Delegationen aus Afghanistan, Südafrika, Albanien, Algerien und Deutschland bei der Eröffnung der Olympischen Spiele auf der Seine in Paris
    Das Boot mit den Delegationen aus Afghanistan, Südafrika, Albanien, Algerien und Deutschland bei der Eröffnung der Olympischen Spiele auf der Seine in Paris (AFP / PAUL ELLIS)
    Am 17. Oktober 1961 waren Dutzende friedliche Demonstranten in Paris Opfer einer blutigen Repression geworden. Historikern zufolge wurden zwischen 30 und 200 Algerier, die für die Unabhängigkeit ihres Land demonstriert hatten, getötet und ihre Leichen in die Seine geworfen. Das Gedenken der algerischen Delegation nun erfolgte nahe einer Brücke, von der Algerier von der französischen Polizei in den Fluss geworfen wurden.
    An den Protesten am 17. Oktober 1961 in Paris - inmitten des algerischen Unabhängigkeitskrieges - hatten zehntausende Algerier teilgenommen. Die algerische Nationale Befreiungsfront (FLN) hatte dazu aufgerufen, gegen eine in Paris verhängte nächtliche Ausgangssperre für "muslimische Algerier" zu protestieren. Sicherheitskräfte schossen auf die Demonstranten, schlugen auf sie ein und warfen einige in die Seine.
    Diese Nachricht wurde am 27.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.