Die meisten Touristen nehmen vor allem eine Kamera und warme Kleidung mit, wenn sie in die Antarktis reisen. Ad Huiskes kam mit einem Staubsauger. Der Forscher vom Niederländischen Institut für Ökologie wollte wissen, welche blinden Passagiere die Besucher mitbringen, ohne es selbst zu wissen.
Um herauszufinden, wie viele Samen von fremden Pflanzen die Touristen, aber auch die Forscher, Piloten, Schiffbesatzungen und Arbeiter jedes Jahr in die Antarktis tragen, saugten Ad Huiskes und seine Kollegen mit ihrem Staubsauger Kleider, Rücksäcke und Schuhe von insgesamt 850 Freiwilligen ab. Und sie verschickten Fragebögen an alle 60.000 Menschen, die im Südsommer 2007/2008 in die Antarktis gereist sind.
"Wir hatten im Prinzip drei Fragen: Wo waren Sie im Jahr, bevor Sie in die Antarktis gereist sind? Haben Sie während dieser Zeit dieselbe Kleidung getragen wie in der Antarktis? Haben Sie sie gewaschen, bevor Sie hierhergekommen sind?"
Die meisten Besucher waren "sauber". Nur bei einem Drittel fanden die Forscher überhaupt Pflanzensamen. Dann aber auch jede Menge: insgesamt 250 verschiedene Arten landeten im Staubsauger. Noch sind Ad Huiskes und seine Kollegen damit beschäftigt, die Samen zu bestimmen.
"Unsere Fragebögen haben gezeigt, dass es nur ein einziges Land gibt, in das keiner unserer Antarktisbesucher im letzten Jahr vor der Reise gefahren ist: Französisch Guyana. In allen anderen Ländern der Welt waren Leute, bevor sie in die Antarktis gereist sind."
Und aus allen diesen Ländern könnten sie Samen mitgebracht haben. Überraschenderweise waren es nicht Touristen, die die meisten Pflanzensamen in das empfindliche Ökosystem der Antarktis einschleppten, sondern Expeditionsleiter und vor allem: Forscher.
Und ausgerechnet die Forscher stellen gleichzeitig die größte Gefahr für das sensible Ökosystem dar. Denn ein Tourist mag zwar Samen aus den Tropen im Gepäck haben. Aber die werden sich im kalten Klima der Antarktis nicht wohlfühlen.
"Gerade Feldforscher aber, die auch in Grönland, Spitzbergen oder Nordkanada arbeiten, können Samen aus diesen Regionen mitbringen, die an sehr kalte Bedingungen angepasst sind. Solche Pflanzen könnten sehr leicht heimisch werden in der Antarktis."
Noch ist die Antarktis weitgehend verschont geblieben. Auf dem antarktischen Festland haben sich bislang nur zwei fremde Pflanzen ansiedeln können – Poa pratensis und Poa annua, zwei Rispengräser. Aber das könnte sich in Zukunft ändern.
"Poa annua, das kleine Gras, das bei uns in jedem Rasen und jeder Bürgersteigritze wächst, breitet sich zurzeit stark auf der Antarktischen Halbinsel aus und verdrängt die einheimischen Pflanzen. Genau so etwas wollen wir verhindern, gerade jetzt, da sich die antarktische Halbinsel durch den Klimawandel stark erwärmt, und die Gefahr immer größer wird, dass sich Pflanzen aus unseren Breiten dort wohlfühlen könnten."
Um zu verhindern, dass sich noch mehr Pflanzen in der Antarktis wohlfühlen, gibt es laut Ad Huiskes eine ganz einfache Lösung: Die Menschen müssen ihre Ausrüstung reinigen. Und zwar nicht nur Jacken und Hosen, sondern vor allem auch Rucksäcke, Kamerataschen und Schuhe.
Um herauszufinden, wie viele Samen von fremden Pflanzen die Touristen, aber auch die Forscher, Piloten, Schiffbesatzungen und Arbeiter jedes Jahr in die Antarktis tragen, saugten Ad Huiskes und seine Kollegen mit ihrem Staubsauger Kleider, Rücksäcke und Schuhe von insgesamt 850 Freiwilligen ab. Und sie verschickten Fragebögen an alle 60.000 Menschen, die im Südsommer 2007/2008 in die Antarktis gereist sind.
"Wir hatten im Prinzip drei Fragen: Wo waren Sie im Jahr, bevor Sie in die Antarktis gereist sind? Haben Sie während dieser Zeit dieselbe Kleidung getragen wie in der Antarktis? Haben Sie sie gewaschen, bevor Sie hierhergekommen sind?"
Die meisten Besucher waren "sauber". Nur bei einem Drittel fanden die Forscher überhaupt Pflanzensamen. Dann aber auch jede Menge: insgesamt 250 verschiedene Arten landeten im Staubsauger. Noch sind Ad Huiskes und seine Kollegen damit beschäftigt, die Samen zu bestimmen.
"Unsere Fragebögen haben gezeigt, dass es nur ein einziges Land gibt, in das keiner unserer Antarktisbesucher im letzten Jahr vor der Reise gefahren ist: Französisch Guyana. In allen anderen Ländern der Welt waren Leute, bevor sie in die Antarktis gereist sind."
Und aus allen diesen Ländern könnten sie Samen mitgebracht haben. Überraschenderweise waren es nicht Touristen, die die meisten Pflanzensamen in das empfindliche Ökosystem der Antarktis einschleppten, sondern Expeditionsleiter und vor allem: Forscher.
Und ausgerechnet die Forscher stellen gleichzeitig die größte Gefahr für das sensible Ökosystem dar. Denn ein Tourist mag zwar Samen aus den Tropen im Gepäck haben. Aber die werden sich im kalten Klima der Antarktis nicht wohlfühlen.
"Gerade Feldforscher aber, die auch in Grönland, Spitzbergen oder Nordkanada arbeiten, können Samen aus diesen Regionen mitbringen, die an sehr kalte Bedingungen angepasst sind. Solche Pflanzen könnten sehr leicht heimisch werden in der Antarktis."
Noch ist die Antarktis weitgehend verschont geblieben. Auf dem antarktischen Festland haben sich bislang nur zwei fremde Pflanzen ansiedeln können – Poa pratensis und Poa annua, zwei Rispengräser. Aber das könnte sich in Zukunft ändern.
"Poa annua, das kleine Gras, das bei uns in jedem Rasen und jeder Bürgersteigritze wächst, breitet sich zurzeit stark auf der Antarktischen Halbinsel aus und verdrängt die einheimischen Pflanzen. Genau so etwas wollen wir verhindern, gerade jetzt, da sich die antarktische Halbinsel durch den Klimawandel stark erwärmt, und die Gefahr immer größer wird, dass sich Pflanzen aus unseren Breiten dort wohlfühlen könnten."
Um zu verhindern, dass sich noch mehr Pflanzen in der Antarktis wohlfühlen, gibt es laut Ad Huiskes eine ganz einfache Lösung: Die Menschen müssen ihre Ausrüstung reinigen. Und zwar nicht nur Jacken und Hosen, sondern vor allem auch Rucksäcke, Kamerataschen und Schuhe.