Studie
Alkohol in Maßen ist doch nicht gesund

Alkohol ist auch dann nicht gesundheitsfördernd, wenn er in Maßen genossen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse vieler verschiedener Studien zum Zusammenhang von Alkoholkonsum und Gesundheit.

    Rotwein wird aus einer Flasche in ein Weinglas gefüllt
    Rotwein in geringen Mengen galt lange als gesundheitsfördernd. (picture alliance / PantherMedia / Daniel Reiter)
    Frühere Untersuchungen hatten wiederholt darauf hingedeutet, dass Menschen, die geringe Mengen Alkohol trinken, im Vergleich zu Abstinenzlern weniger anfällig für manche Krankheiten sind. Die Studienautoren um Tim Stockwell von der kanadischen Universität Victoria prüften nun, warum einige Untersuchungen dem mäßigen Konsum von Alkohol eine gesundheitsfördernde Wirkung zuschreiben, andere hingegen nicht. Als mäßigen Konsum nahmen sie eine Menge bis 25 Gramm Alkohol pro Tag an, das entspricht 0,25 Litern Wein mit zwölf Prozent Alkohol oder 0,6 Litern Bier mit fünf Prozent Alkohol. Moderater Alkoholgenuss soll Studien zufolge unter anderem vor bestimmten Formen von Herzinfarkten und Schlaganfällen sowie Diabetes Typ 2 schützen.

    Qualitativ höherwertige Studien zeigen keinen Unterschied

    Stockwell und Kollegen werteten 107 Langzeituntersuchungen zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Mortalität aus. Es zeigte sich: Bei den qualitativ höherwertigen Studien lag das Sterberisiko bei moderatem Konsum gleichauf mit dem von Abstinenz. Der Grund dafür, dass Studien Gesundheitsvorteile für mäßigen Alkoholkonsum ermittelt hätten, liege in Verzerrungen wegen Mängeln im Studiendesign. In qualitativ hochwertigen Studien ergebe sich kein Gesundheitsvorteil für Menschen mit moderatem Konsum.
    Diese Nachricht wurde am 27.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.