Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, sprach von einer insgesamt "erfreulichen Entwicklung." Dennoch sei Alkohol nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen. Laut der Studie trinken sich mehr als ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen (35,4 Prozent) mindestens einmal im Monat in den Rausch, bei den 12- bis 17-Jährigen sind es 12,9 Prozent. 2008 waren es noch 40,8 und 20,4 Prozent. Als Rauschtrinken wird der Konsum von fünf oder mehr Standardgläsern bezeichnet, also 0,3 Liter Bier oder ein Glas Wein.
Für die Studie wurden 2014 insgesamt 7.000 Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren befragt. Dabei zeigt sich vor allem bei den männlichen Trinkern ein klarer Rückgang. So betrinken sich 15,6 Prozent der 18- bis 25-jährigen Männer mindestens viermal im Monat - das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Auch bei den 12 bis 17 Jahre alten männlichen Jugendlichen wurde ein Tiefststand erreicht. 4,3 Prozent trinken sich häufig in einen Rausch.
Keine niedrigeren Werte bei weiblichen Trinkern
"Leider ist ein Rückgang beim Rauschtrinken bei den weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen noch nicht auszumachen", sagte Heidrun Theiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Positiv sei aber festzuhalten, dass sie insgesamt deutlich weniger und seltener Alkohol konsumierten als ihre männlichen Altersgenossen. Den Angaben zufolge trinken 4,7 Prozent der 18- bis 25-jährigen Frauen und 2,9 Prozent der unter 18-Jährigen mindestens viermal im Monat bis zum Rausch.
Zudem sind Jugendliche bei ihrem ersten Schluck Alkohol älter als noch vor ein paar Jahren. Das Durchschnittsalter stieg von 14,1 im Jahr 2004 auf 14,8 im vergangenen Jahr. Den ersten Rausch erlebten junge Menschen der Studie zufolge vor elf Jahren noch mit durchschnittlich 15,5 Jahren, 2014 mit 16,2 Jahren. Ein Drittel der unter 18-Jährigen trinkt zudem gar keinen Alkohol. 2001 waren es nur 13 Prozent. "Insgesamt konsumieren junge Menschen aber nach wie vor deutlich zu viel Alkohol", betonte Theiss.
(hba/tzi)