7. Dezember
Grundton D 2015 - Konzert und Denkmalschutz (7)
'Die Kunst der Fuge und des Tango'
Werke von
Johann Sebastian Bach
Astor Piazzolla u.a.
Per Arne Glorvigen, Bandoneon
Daniela Braun, Violine
Arnulf Ballhorn, Kontrabass
Aufnahme vom 15. August 2015 aus dem Ringlokschuppen in Wismar / Mecklenburg-Vorpommern
Für den Norweger Per Arne Glorvigen ist das Bandoneon die einzige unlogische Erfindung "Made in Germany". Die an sich schon verwirrende Anordnung der Knopftasten, die ein Spieler bedienen muss, wird zusätzlich dadurch verkompliziert, dass jede Taste zwei verschiedene Töne hervorbringen kann. Je nachdem ob man das Bandoneon zusammendrückt oder auseinanderzieht. Die Tücken des Instruments haben Per Arne Glorvigen jedoch nicht davon abgehalten, einer der international erfolgreichsten Bandoneon-Virtuosen zu werden. Gemeinsam mit der Geigerin Daniela Braun und dem Kontrabassisten Arnulf Ballhorn, beide Mitglieder im Orchester der Komischen Oper Berlin, bewegte er sich beim "Grundton D"-Konzert in Wismar im musikalischen Spannungsfeld von argentinischem Tango und Johann Sebastian Bachs "Kunst der Fuge".
14. Dezember
Kammermusikfestival Spannungen
Musik im Kraftwerk Heimbach 2015
Johannes Brahms
Serenade Nr. 1 D-Dur, op. 11
Urfassung des Nonetts für Flöte, zwei Klarinetten, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass (rekonstruiert von Jorge Rotter)
Giuseppe Verdi
4. Satz "'Scherzo. Fuga" aus dem Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello e-Moll
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier und Violine Es-Dur, op. 12 Nr. 3
August Klughard
"Schilflieder". Fünf Fantasiestücke für Oboe, Viola und Klavier, op. 28
Andrea Lieberknecht, Flöte
Sharon Kam, Klarinette
Jonathan Hadas, Klarinette
Dag Jensen, Fagott
Sibylle Mahni, Horn
Antje Weithaas, Violine
Hartmut Rohde, Viola
Frans Helmerson, Violoncello
Charles Deramus, Kontrabass
Olli Mustonen, Klavier
Veronika Eberle, Violine
Christian Tetzlaff, Violine
Florina Donderer, Violine
Maximilian Hornung, Violoncello
Christian Wetzel, Oboe
Jamie Bergin, Klavier
Mitschnitt vom 11. Juni 2015 aus dem Wasserkraftwerk in Heimbach
Wenn ein Konzertpodium zwischen zwei gusseiserne Turbinen aus dem Jahr 1905 eingepasst wird, dann haben die Künstler zwar eine imposante Kulisse, aber nicht sehr viel Platz. Die Musiker, die der Pianist Lars Vogt seit 18 Jahren im Jugendstilkraftwerk Heimbach versammelt beim Kammermusikfest 'Spannungen', sind daran gewöhnt, dass es auch mal eng wird. Zum Beispiel, wenn ein Nonett auf dem Programm steht. Am 11. Juni 2015 erklang in dieser Besetzung Musik von Johannes Brahms - eine Rekonstruktion seiner ersten Serenade, die der Komponist ursprünglich wohl als Kammermusik für ein Ensemble aus neun Solisten entworfen hat. Heute kennt man diese Serenade als Orchesterwerk, aber dafür wäre es dann wirklich zu eng auf dem Podium in Heimbach. Dort interessiert man sich ohnehin mehr für ausgefallene Programmpunkte als für das Altbekannte. So erklingt in diesem Konzert außerdem eine aparte Rarität in ungewöhnlicher Besetzung - die 'Schilflieder' von August Klughart. Sie werden nicht gesungen, sondern als klingende Naturbilder geschildert von Oboe, Bratsche und Klavier.
21. Dezember
3. Raderbergkonzert 2015/16
Kompositionen für Schlagzeug und Klavier
u.a. von Emmanuel Séjourné, Anders Koppel und Alexej Gerassimez
Alexej Gerassimez, Schlagzeug
Nicolai Gerassimez, Klavier
Aufnahme vom 1. Dezember 2015 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Nicht nur auf die sprichwörtliche Pauke wird der Schlagzeuger Alexej Gerassimez hauen, während sein Bruder Nicolai in die Tasten greift. Die Kammermusikbesetzung aus Schlagwerk und Klavier dürfte den meisten nicht vertraut sein, für die Brüder Gerassimez ist sie eine Selbstverständlichkeit. Schon seit ihrer Kindheit musizieren sie miteinander. Während Nicolai zu den gefragtesten Pianisten seiner Generation zählt, ist Alexej einer der bekanntesten Virtuosen am Schlagzeug. Das aus Essen stammende Duo gewann zahlreiche Preise, unter anderem den Musikwettbewerb des Deutschen Musikrates. Die beiden Brüder verstehen es, Hörgewohnheiten in neue Bahnen zu lenken. Neben Barockem spielen sie auch Zeitgenössisches, darunter Musik des türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say, sowie eigene Werke.
28. Dezember
Neue Produktionen
Girolamo Abos (1715 - 1760)
Magnificat
Messa a due chori
Benedictus
Die Kölner Akademie, Chor und Orchester
Leitung: Michael Alexander Willens
Aufnahme vom Januar 2015 aus der St.Paul's Pro-Cathedral in Valletta, Malta
Zu Ehren seines 300-jährigen Geburtsjubiläums hat die Kölner Akademie unter der Leitung von Michael Alexander Willens beim diesjährigen Valletta International Baroque Festival drei virtuose geistliche Werke des gebürtigen Maltesers Girolamo Abos wieder ans Licht gebracht. Abos, der in Neapel bei Leonardo Leo und Francesco Durante studiert hatte, war zu Lebzeiten ein sehr anerkannter Komponist und Pädagoge und gilt als prominenter Vertreter der neapolitanischen Schule. Er stammte aus Valletta, wirkte aber vorwiegend in Neapel, Rom und London und schrieb für Oper und Kirche. Sein Stil erinnert an Pergolesi und Durante, nimmt aber auch Bezug auf die neapolitanische Volksmusik. Die hier vorgestellten Werke, darunter auch eine doppelchörige Messe, haben einen festlichen Charakter mit vielen schönen Melodien.