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Alltagsrassismus in Deutschland
Beschimpft und bedroht

Haut- oder Haarfarbe, Name, Religionszugehörigkeit, Kleidung, familiäre Wurzeln: Viele Menschen in Deutschland erleben regelmäßig Formen von Alltagsrassismus, werden beschimpft oder diskriminiert. Doch was tun, damit auf verletzende Worte nicht auch noch Taten folgen?

Moderation: Panajotis Gavrilis |
Angehörige haben nach dem Anschlag in Hanau Fotos und Blumen für die Opfer niedergelegt.
Rassismus werde seit Jahren in Deutschland klein geredet, bemängeln Kritiker. Dabei können aus Worten Taten werden - wie Anschläge wie jüngst in Hanau immer wieder zeigen. (Nicolas Armer/dpa)
"Muss ich erst getötet werden, damit ihr empört seid?", überschrieb der Politikwissenschaftler Ozan Zakariya Keskinkilic seinen Artikel. Da waren die Mitglieder der sogenannten "Gruppe S" und deren Planung von gezielten Anschlägen auf Muslime und Moscheen gerade aufgeflogen. Keskinkilic schilderte, wie häufig das Problem rechter Gewalt klein geredet werde und er selbst im Freundeskreis mit seinen Ängsten kaum Gehör finde.
Kaum war der Artikel erschienen, tötete ein Mann in Hanau neun Menschen, erschoss anschließend seine Mutter und sich selbst, die Behörden gehen von einem rassistischen Tatmotiv aus.
Die Angst bei Betroffenen wächst seit Jahren, oft werden sie aufgrund ihres Äußeren, ihrer Herkunft oder ihrer Religion verbal oder sogar körperlich angegriffen. Wie viel Bewusstsein dafür gibt es in der Gesellschaft? Welche Worte münden in Taten? Wie kann der Staat verlorenes Vertrauen zurück gewinnen?
Darüber diskutieren:
- Alice Hasters, freie Journalistin
- Ozan Zakariya Keskinkiliç, Politikwissenschaftler, Aktivist und politischer Bildner
- Nhi Le, freie Journalistin
- Ceren Türkmen, Soziologin, Initiative Duisburg 1984