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Alpen, Kaukasus und Kordilleren

Bei Sonnenuntergang heute Abend steigt der Vollmond über den Osthorizont. Die gesamte der Erde zugewandte Mondseite liegt im Sonnenlicht.

Von Dirk Lorenzen |
    Somit sehen wir heute beim Blick auf den Mond gleichzeitig die Alpen, den Kaukasus und die Kordilleren. Auch die Apenninen und Karpaten sind zu erkennen.

    Was für uns auf der Erde völlig unmöglich wäre, gelingt beim Blick an den Himmel: Denn die vermeintlich ganz irdischen Gebirge gibt es auch auf dem Mond.

    Der Danziger Astronom Johannes Hevelius hat sich nicht nur mit etlichen Sternbildnamen am Himmel verewigt. Von ihm stammen auch viele Bezeichnungen für Mondformationen.

    Ursprünglich wollte er Krater und Gebirge nach berühmten Personen benennen. Doch er fürchtete, die Eifersucht der zeitgenössischen Gelehrten werde zu einem endlosen Streit führen.

    So verwendete er auf seinen 1647 erschienenen viel beachteten Mondkarten die Namen irdischer Gebirge. Er betonte aber, es gäbe keinerlei Ähnlichkeit zwischen den Mondbergen und ihren irdischen Gegenstücken.

    Markante Gebirge umgeben zum Beispiel das Mare Imbrium, das zum von der Erde aus gesehen linken Auge des Mondgesichts gehört. Die Bergketten sind meist 200 bis 300 Kilometer lang und der höchste Gipfel ragt mehr als fünf Kilometer auf.

    Auf dem Mond gibt es keine Plattentektonik – die Berge auf dem Mond sind in seiner Frühzeit bei gewaltigen Meteoriteneinschlägen entstanden. Anders als ihre irdischen Gegenstücke werden die lunaren Alpen, Karpaten und Co. also nicht mehr wachsen.

    Liste der Mondgebirge

    Tipps zur Mondbeobachtung