Neuer Bundestag
Alterspräsident Gysi mahnt zu gegenseitigem Respekt

In Berlin ist der neue Bundestag erstmals zusammengekommen. Die Sitzung wurde vom dienstältesten Parlamentarier, dem Linken-Politiker Gysi, eröffnet. In seiner Rede verwies er auf die Herausforderungen wie den russischen Ukrainekrieg und die Neuordnung der europäischen Sicherheitsarchitektur.

    Alterspräsident Gregor Gysi (Die Linke) gestikuliert bei der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags.
    Alterspräsident Gregor Gysi (Die Linke) (Michael Kappeler/dpa)
    Gysi warb dafür, Unterschiede auszuhalten und zu respektieren. Politiker, die auf Rüstung und Abschreckung setzten, dürften nicht als Kriegstreiber bezeichnet werden. Andererseits seien Menschen wie er selbst, die auf Diplomatie und eine neue Sicherheitsarchitektur für Europa einschließlich Russlands setzten, keine "Putin-Knechte". Wenn man mehr Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung erreichen wolle, "sollten wir in unserer Sprache das Maß wahren, nicht immer bei Menschen mit anderer Auffassung das Übelste unterstellen."

    AfD scheitert mit Antrag

    Zuvor war die AfD mit dem Versuch gescheitert, das Amt des Alterspräsidenten für sich zu reklamieren. Der parlamentarische Geschäftsführer Baumann beklagte, dass nicht der älteste Abgeordnete, sondern das dienstälteste Mitglied des Parlaments den Bundestag eröffnet. Ältester Abgeordneter ist der AfD-Ehrenvorsitzende Gauland. Der Antrag wurde von den anderen Fraktionen geschlossen abgelehnt.
    Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Frei, verteidigte die seit 2017 gültige Regelung des Bundestags. Die SPD-Abgeordnete Mast betonte, eine langjährige parlamentarische Erfahrung sei Garant dafür, die Würde der Demokratie für das ganze Haus gut zu repräsentieren. Die Grünen-Abgeordnete Mihalic kritisierte, die AfD versuche Chaos zu stiften und parlamentarische Prozesse zu diskreditieren.
    Die CDU-Politikerin Klöckner wurde zur neuen Bundestagspräsidentin gewählt. Auch ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter werden heute bestimmt.
    Diese Nachricht wurde am 25.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.