Die Zahl der Menschen in Deutschland, die rund um das Renteneintrittsalter arbeiten, steigt der Studie zufolge. Von allen Personen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren waren im Jahr 2014 insgesamt 74,1 Prozent erwerbstätig, während es im Jahr 1996 noch rund 60 Prozent waren. Auch nach Erreichen des Ruhestands gehen immer mehr einer bezahlten Tätigkeit nach. 1996 lag ihr Anteil bei 5,1 Prozent, 2014 waren es schon 11,6.
Höher Gebildete arbeiten häufiger im Ruhestand
Dem sogenannten Alterssurvey zufolge spielt dabei die Bildung eine wesentliche Rolle. Während im Jahr 2014 von den 40- bis 65-Jährigen mit niedrigem Bildungsniveau lediglich 50,6 Prozent erwerbstätig waren, lag der Anteil bei Personen mit mittlerem Bildungsniveau bei 70,8 Prozent und bei Menschen mit hohem Bildungsabschluss bei 81,5 Prozent.
Nicht allen Erwerbstätigen gelingt ein nahtloser Übergang vom Arbeitsleben in die Altersrente: Viele erleben vor dem Eintritt in den Ruhestand eine Phase der Arbeitslosigkeit. "Es gibt erhebliche Ungleichheiten, die wir beseitigen müssen, zum Beispiel bei den Einkommen in Ost und West sowie zwischen Männer und Frauen", sagte Familienministerin Manuela Schwesig. "Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen faire Chancen für ein gutes und aktives Leben im Alter bekommen".
Senioren insgesamt aktiver, zufriedener und engagierter
Gut zwei Drittel der Menschen in der zweiten Lebenshälfte fühlen sich dem Report zufolge körperlich kaum eingeschränkt, ihre Gesundheit hält länger an. Das zeigt sich auch in der steigenden Lebenserwartung. Frauen leben derzeit im Durchschnitt 83 Jahre, Männer 78 Jahre. Ein Grund dafür kann auch sein, dass die 40- bis 65-Jährigen häufiger Sport treiben als noch 1996 - besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung bei den über 60-Jährigen.
Der Deutsche Alterssurvey gilt als wichtigste Langzeitstudie über das Älterwerden. Erhebungen fanden 1996, 2002, 2008 und 2014 statt.
(tzi/am)