Die Büroräume des Mannheimer ABSOLVENTUM liegen in Fußnähe zur Universität. Ein ganz normales Verwaltungsgebäude, 5. Stock, es herrscht konzentrierte Arbeitsatmosphäre.
"Es sind jetzt acht Mitarbeiter, wobei auch viele in Teilzeit arbeiten", erklärt Geschäftsführer Christian Haas.
"Im Vergleich in Deutschland gibt es eigentlich keine Geschäftsstelle, die so groß besetzt ist. Aber wir brauchen diese guten Mitarbeiter einfach, um eben hier professionelle Arbeit abzuliefern."
Ihre Aufgabe ist: sich um mittlerweile knapp 7300 Mitglieder kümmern, in Kontakt bleiben mit ihnen, Verbindungen schaffen. Sybille Runz ist dabei unter anderem für die Regionalgruppen verantwortlich.
"Also momentan haben wir 52 Regionalgruppen in der ganzen Welt. Die größten Gruppen gibt es natürlich hier in Deutschland, Europa. In der Schweiz haben wir viele Mitglieder. Im Ausland sind es eher kleinere Gruppen, Stützpunkte sozusagen. Addis Abeba, Mumbai, Neu-Delhi. Das sind ganz kleine Gruppen, aber die stehen einem eben auch zur Verfügung, wenn Leute einfach in die Gegend kommen."
Wissen an junge Absolventen weitergeben
Und einen ersten Anlaufpunkt brauchen. Netzwerken, darum geht natürlich ganz zentral, und um das immer wieder aufs Neue zu ermöglichen, macht "Absolventum" in Mannheim zahlreiche Angebote für seine Mitglieder: vom Theaterbesuch bis zur Führung durch ein Unternehmen, von der Ehrenamtsbörse bis zum Mentoring-Programm. Auf letzteres ist man in Mannheim besonders stolz. Mentoring, das heißt: junge Absolventen lassen sich von erfahrenen Absolventen beraten und zwar in der Form und Frequenz, die für beide Seiten am passendsten ist. Ein sehr erfolgreiches Programm, meint die dafür zuständige Johanna Oswald. Über 1000 Berufsanfänger haben dieses Angebot bisher genutzt.
"Nach zwei Jahren stellt sich bei vielen ja die Frage zum Beispiel: Wird mein Vertrag verlängert, werde ich übernommen, will ich überhaupt bleiben, wie kann ich mich im Unternehmen oder woanders entwickeln? Und wir haben einen so großen Mentoren-Pool, dass wir gesagt haben, unsere Aufgabe ist es eigentlich noch, nach dem Studium für unsere Mitglieder da zu sein und wir da eben einen ganz großen Bereich sehen, wo wir für unsere Alumni was tun können."
Trotz des Erfolgs sind Johanna Oswald und ihr Chef gerade dabei, das Programm umzugestalten und auszuweiten. Klar ist: es geht darum, immer attraktiv zu bleiben und immer wieder passenden Angebote zu machen, um neue Alumni für den Verein zu gewinnen. Die Marketing-Strategien immer wieder überdenken, das ist in Mannheim gewissermaßen Teil des Konzepts.
Christian Haas: "Also das ist ein ganz ganz wichtiges Thema, das ist ein Thema, was uns jeden Tag umtreibt. Es ist nicht mehr so einfach, wie es am Anfang gewesen ist. Weil das viel beschworene Thema Dankbarkeit und Verbundenheit ist uns ein Stück weit abhanden gekommen. Immer zu sagen: Seid dankbar, dass ihr an einer wunderbaren staatlichen Universität diese Ausbildung genießen durftet – das ist heute nicht mehr ganz einfach zu vermitteln."
Ständig am Ball bleiben
Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "Absolventum" heißt es also ständig am Ball bleiben. Und das erfordert natürlich auch, dass man die ganze Klaviatur der modernen Kommunikation beherrscht. Eine sorgfältig geführte Homepage ist äußerst wichtig und tägliche Facebook-Einträge selbstverständlich, meint die dafür zuständige Juliane Koch.
Jetzt haben wir aber festgestellt, dass sich die Zielgruppen ziemlich verschoben haben. Also wir haben ja Mitglieder von siebzehn bis neunzig Jahre. Aber gerade für die jüngere Zielgruppe sind wir jetzt seit letztem Jahr auch auf Instagram vertreten, wo wir noch mehr mit Bildern arbeiten und mit Videos und versuchen, so ein bisschen die Atmosphäre unseres Vereins wiederzugeben. Wir versuchen halt jedem so gerecht wie möglich zu werden.
Die wichtigste Aufgabe aber - darin sind sich allerding alle einig – ist, dafür zu sorgen, dass es zu direkten Begegnungen zwischen den ehemaligen Absolventen kommt. Was zählt ist nämlich:
Die Verbundenheit zur Universität und es ist doch eine wunderbare Sache, dass wir eine Plattform bieten, dass es eben fakultätsübergreifend und generationsübergreifend ist.