Ende der 90er-Jahre promovierte er mit einer umfangreichen Arbeit über "Lautpoesie/-musik nach 1945". Akustische Poesie und die Performanz der literarischen Rede wurden seine Spielflächen. 1998 gewann Lentz die deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft. Der Experimental-Literat initiierte Projekte, in denen Wort und Musik dialogisierten. Klänge, Geräusche und Stimme kommentieren einander.
Mitte der 80er-Jahre hatte er mit dem Gedicht- und Prosaband 'Zur Kenntnisnahme' sein literarisches Debüt abgeliefert. Für seinen Text "Mutterstreben" erhielt er 2001 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2007 erschien sein Roman "Pazifik Exil" über Schriftsteller und Komponisten, die vor Hitler bis an die Pazifikküste Amerikas geflohen sind. Wahre Begebenheiten, Fiktionen und eigene Reflexionen fließen zu einem viel beachteten uvre zusammen. Souveränität und Leichtigkeit zeichnen seinen Stil gleichermaßen aus.
Heute lebt Michael Lentz in Berlin und Leipzig. In Leipzig ist er als Professor für literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut tätig.