Simin Tanders Spezialität ist die Verbindung von abendländischer Musikkultur mit ihrem paschtunischen Erbe. Ihr früh verstorbener afghanischer Vater war Poet und als Journalist bei der Deutschen Welle tätig. Die Erinnerung an ihn hält sie in einem Gedicht wach, das zum Herzstück einer ihrer Stücke wurde.
Kein Lust auf Plattenverträge
Plattenverträge mit einem Label hat Simin Tander immer abgelehnt - zu viel Kommerz, zu wenig Seele. Sie zog es vor, sich zwischen Rap-Musik, Werken von Frederic Chopin, traditioneller norwegischer Kirchenmusik und Sufi-Gedichten künstlerisch auf eigene Faust zu entwickeln.
In den Niederlanden hat sie studiert, in Osnabrück ist sie als Gesangsdozentin tätig, und die Sängerin hat auch schon Musik zum "Tatort" beigesteuert. Mit ihrem Quartett musiziert Simin Tander bei internationalen Jazzfestivals und ihr 2016 erschienenes Album "What was said" mit den beiden norwegischen Musikern Tord Gustavsen und Jarle Vespestad erhielt den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik.