Auffallend bunt ist die Musikmischung auf dem iPod von Nora Gomringer. Wenn sie ihre Lieblingssongs aneinanderreiht, bewegt sie sich zwischen ihrer Swing tanzenden Mutter, den Horrorfilmen, die sie mit dem Nachbarsjungen angeschaut hat, und den Gedanken an eine kürzlich unternommene Reise nach Japan. Zu reisen ist für sie lebensbestimmend. Denn die Schriftstellerin dichtet meistens unterwegs – zu Hause in Bamberg hat sie kaum Zeit dazu. Dort arbeitet sie als Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia.
Literaturpflege von Kindesbeinen an
Von ihren Eltern wurde Nora Gomringer bereits als Kind zu Lesungen mitgenommen. Bald aber reichte ihr der Literaturmarathon - bis sie selbst Freude am Schreiben entdeckte.
2015 stürmte die Schriftstellerin die Bastion des Feuilletons und wurde mit dem Ingeborg Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Inzwischen überzeugt Nora Gomringer mit einer umfangreichen Werkschau und mit Projekten, die sich zwischen Poesie, Rap und Videoinstallationen bewegen. Die "Pflanze Gomringer", meint sie, sei ein Pilz mit einem weit ausgebildeten, unterirdischen Flechtwerk.
Entertainerin beim Vortragen ihrer Texte
Besonders begeistert sind Publikum und Kritiker, wenn die Dichterin ihre Texte selber interpretiert. Auf der Bühne kommt es auch vor, dass sie musiziert und singt.