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America's Cup
"Vom eigentlichen Segeln ist nicht mehr viel zu sehen"

Beim America's Cup gleiten die Katamarane der Teams mit bis zu 100 km/h über das Wasser. Um diesen Belastungen stand zu halten, müssen die Boote auf dem neuesten Stand der Technik sein. Vom Segeln selbst sei dabei nicht mehr viel zu sehen, sagte Deutschlands Segellegende Jochen Schümann im DLF. Vieles sei mittlerweile hinter der Technologie versteckt.

Jochen Schümann im Gespräch mit Philipp May |
    Oracle Team USA beim America's Cup 2013.
    Oracle Team USA beim America's Cup 2013. (imago)
    Der extreme Fortschritt der Technik sei in gewisser Weise auch zu bedauern, so Schümann, ehemals Sportdirektor des Schweizer Teams Alinghi. "Aber gleichzeitig sieht es natürlich extrem spektakulär aus."
    Viele Handgriffe an Bord hätten sich verändert: "Es gibt keine Segel mehr, die hoch und runter gehen. Es gibt keinen Mast mehr mit einem weichen Segel dran, auch kein weiches Vorsegel, sondern der Hauptantrieb ist ein starrer Flügel, der wie eine Tragfläche von einem Flugzeug senkrecht auf dem Katamaran steht."
    Top-Athleten an Bord
    Um auf diesem Level zu segeln, müsse man nicht nur viel Erfahrung haben. Die Mitglieder der Crew müssten "auch Top-Athleten sein." Zudem werde der Sport immer gefährlicher geworden. "100 km/h auf dem Wasser sind etwas ganz anderes als wenn man auf festem Grund mit dem Auto vielleicht 300 km/h fährt."
    Am Ende komme es beim Rennen auf ein gute Kombination von Technik und Crew an. "Man muss natürlich auf dem Stand der Technik sein und die besten Technologien beherrschen und vor allen Dingen sie dann auch im Wettkampf durch die Crew auf dem Boot perfekt umsetzen."
    Der internationale America’s Cup ist die bekannteste und älteste noch heute ausgetragene Segelregatta.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.