ARD-Hörfunkkorrespondentin Martina Buttler sagt im Dlf-Gespräch, dass Colin Kaepernick eine Klage anstrebe: "Er möchte beweisen, bzw. mit dieser Klage die Frage klären, ob die Teams versuchen, gemeinsam innerhalb einer Verschwörung innerhalb der NFL ihn aus diesem Profisport wirklich rauszuhalten."
Der Hintergrund sei, dass Kaepernick für die letzte Saison kein Vertragsangebot bekommen habe, obwohl es ein Quarterback sei, der in der Saison davor noch Stammspieler war. Mehrere Teams hätten wohl mit dem Gedanken gespielt ihn zu verpflichten, aber offenbar habe sich niemand getraut in noch anzustellen. Kaepernick äußere da die Vermutung, dass er diese Entwicklung nur wegen seines politischen Engagements zu ertragen hätte.
Kaepernick möchte Emails und SMS sehen
Kaepernick fordere im Endeffekt, dass Teams und Klubbesitzer eidesstattliche Aussagen treffen und Emails und SMS vorlegen sollen: "Damit will er dann beweisen, dass es eine Art Verschwörung gegen ihn gibt." Buttler ergänzt hier, dass Kaepernick auf keinen Fall sein politisches Engagement aufgeben werde.
Insgesamt, so Buttler, knieten mittlerweile wieder weniger Spieler vor NFL-Spielen, aber dennoch habe Kaepernick etwas ins Rollen gebracht. Viele andere Profis, auch aus anderen Sportarten, suchten nun andere Wege, um sich gegen Diskriminierung von Schwarzen zu engagieren.
Mehr Bürgerrechtler als Sportler
Buttler sagt im Dlf-Gespräch, dass Kaepernick öffentlich mittlerweile mehr als Bürgerrechtler als als Sportler wahrgenommen werde. Die NFL strafe ihn mit Nichtbeachtung, andererseits werde er mit Engagement-Preisen überhäuft. Buttler kann das nur so zusammenfassen: "Seine sportliche Karriere ist so gut wie beendet."
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