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American Football
"Seine sportliche Karriere ist so gut wie beendet“

Der Footballspieler Colin Kaepernick setzte 2016 ein Zeichen des Protests gegen Diskriminierung von Schwarzen. Vor einem Spiel stand er bei der Nationalhymne nicht auf, sondern kniete nieder. Ende 2016 verlor er seinen Job bei den San Francisco 49ers. Bislang hat er keinen neuen Verein. Er vermutet, dass dies mit seinem Protest zu tun hat.

Von Martina Buttler |
    Der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, kniete während der Nationalhymne.
    Der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, kniete während der Nationalhymne. (imago sportfotodienst)
    ARD-Hörfunkkorrespondentin Martina Buttler sagt im Dlf-Gespräch, dass Colin Kaepernick eine Klage anstrebe: "Er möchte beweisen, bzw. mit dieser Klage die Frage klären, ob die Teams versuchen, gemeinsam innerhalb einer Verschwörung innerhalb der NFL ihn aus diesem Profisport wirklich rauszuhalten."
    Der Hintergrund sei, dass Kaepernick für die letzte Saison kein Vertragsangebot bekommen habe, obwohl es ein Quarterback sei, der in der Saison davor noch Stammspieler war. Mehrere Teams hätten wohl mit dem Gedanken gespielt ihn zu verpflichten, aber offenbar habe sich niemand getraut in noch anzustellen. Kaepernick äußere da die Vermutung, dass er diese Entwicklung nur wegen seines politischen Engagements zu ertragen hätte.
    Kaepernick möchte Emails und SMS sehen
    Kaepernick fordere im Endeffekt, dass Teams und Klubbesitzer eidesstattliche Aussagen treffen und Emails und SMS vorlegen sollen: "Damit will er dann beweisen, dass es eine Art Verschwörung gegen ihn gibt." Buttler ergänzt hier, dass Kaepernick auf keinen Fall sein politisches Engagement aufgeben werde.
    Insgesamt, so Buttler, knieten mittlerweile wieder weniger Spieler vor NFL-Spielen, aber dennoch habe Kaepernick etwas ins Rollen gebracht. Viele andere Profis, auch aus anderen Sportarten, suchten nun andere Wege, um sich gegen Diskriminierung von Schwarzen zu engagieren.
    Mehr Bürgerrechtler als Sportler
    Buttler sagt im Dlf-Gespräch, dass Kaepernick öffentlich mittlerweile mehr als Bürgerrechtler als als Sportler wahrgenommen werde. Die NFL strafe ihn mit Nichtbeachtung, andererseits werde er mit Engagement-Preisen überhäuft. Buttler kann das nur so zusammenfassen: "Seine sportliche Karriere ist so gut wie beendet."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.