Die Menschen seien von 2011 bis 2015 in dem Militärgefängnis Sednaya nahe Damaskus ohne ein rechtsstaatliches Verfahren gehängt worden, heißt es in der Studie der Menschenrechtsorganisation. Die Opfer würden von Militärtribunalen in ein bis drei Minuten verurteilt, Geständnisse häufig unter Folter erzwungen. Laut Bericht haben die Gefangenen häufig nur Augenblicke vor den Hinrichtungen von ihrem Todesurteil erfahren.
Zu den Hingerichteten "kommen Tausende, die durch Folter und unmenschliche Behandlung ums Leben gekommen sind", erklärte der Generalsekretär von Amnesty Deutschland, Markus N. Beeko. Es handele sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Amnesty fordert Kontrollen der syrischen Gefängnisse durch internationale Beobachter.
Die meisten Hingerichteten seien Zivilisten
Bei den meisten Hingerichteten habe es sich um Zivilisten gehandelt. Der Bericht stützt sich auf Interviews mit Zeugen, darunter mit früheren Wächtern und Offiziellen, Insassen, Richtern und Anwälten.
Die Tötungen seien durch hochrangige Regierungsvertreter, darunter auch Stellvertreter des Präsidenten Baschar al-Assad, gebilligt worden.
Sednaya liegt nördlich der syrischen Hauptstadt Damaskus. Andere Menschenrechtsorganisationen hatten in der Vergangenheit ebenfalls auf Hinrichtungen und Folter in den Militärgefängnissen des Staates hingewiesen.
(vic/ach)