Es gehe Trump nur um momentane Aufmerksamkeit, sein System sei "vulgärer Sozialdarwinismus", sein Verhalten "aggressiv und faschistisch", vergleichbar mit dem Stil Mussolinis oder Francos. "Das ist ein Alptraum, wirklich", sagte der Musikwissenschaftler Botstein.
Viele US-Bürger hätten Trump gewählt, weil sie Angst vor der Globalisierung, Angst vor Armut und sozialem Abstieg hätten. Gerade bei jenen, bei denen ein Gefühl der Machtlosigkeit und Entfremdung von der Politik vorherrsche, sei Trump gut angekommen.
"Wir müssen eine glaubwürdige Opposition aufbauen"
Von den Intellektuellen des Landes erwartet Leon Botstein viel zivilgesellschaftliches Engagement, um "irgendwie eine glaubwürdige demokratische Opposition" aufzubauen. Es sei wichtig, jetzt in der Öffentlichkeit mit klarer Stimme aufzutreten und eine "alternative Zukunftsvision" zu der von Trump zu schaffen.
"Ich bin optimistisch, dass die US-Politik Trump überleben wird", betonte Botstein. Und dann, so ist er überzeugt, könne die Amtszeit des neuen US-Präsidenten möglicherweise auch so etwas wie ein Weckruf sein: "Vielleicht wird sich ein neuer Weg für etwas Besseres öffnen."