
Im alten Äthiopien regierten König Kepheus und seine Gattin Kassiopeia. Dass sie das Sagen hatte, so meinen Spötter, zeigt schon ein flüchtiger Blick an den Himmel: Fünf helle Sterne markieren die Kassiopeia, wogegen sich König Kepheus mit fünf schwachen begnügen musste.
Die eitle Königin prahlte, sie sei noch schöner als die Meeresnymphen. Diese baten daraufhin den Meeresgott Poseidon, das Seeungeheuer zu schicken, um aus Rache die Küstenstriche Äthiopiens zu verwüsten.
Ein Orakel mahnte König Kepheus, seine Tochter Andromeda an einen Felsen zu ketten und dem Monster zu opfern. Nur so könne er sein Reich retten.
Gerade als das Untier die arme Tochter verschlingen wollte, eilte Perseus auf den geflügelten Sandalen herbei, die ihm der Götterbote Merkur geborgt hatte.
Dem Ungeheuer hielt er das abgeschlagene Haupt der Medusa hin, bei dessen Anblick jeder zu Stein wird. Prompt versank das Monster in den Fluten. Andromeda wurde gerettet, heiratete natürlich Perseus – und beide leuchten am Himmel, wie die anderen Beteiligten auch.
Die Kassiopeia ist das berühmte Himmels-W fast im Zenit. Daneben befindet sich Kepheus, der wie ein Haus vom Nikolaus aussieht.
Andromeda ist die Kette drei gleich heller Sterne unterhalb des W. Ihr Mann Perseus ist ein Sternbogen links der Andromeda und sieht aus wie ein umgedrehtes Ypsilon. Das versunkene Seeungeheuer steht als Walfisch über dem Südosthorizont.