Der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Adam Schiff, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Ermittler hätten bisher keine Belege dafür gefunden, dass der mutmaßliche Täter von Orlando Kontakt zu Mitgliedern der IS-Terrormiliz gehabt habe. Möglicherweise habe er sich allerdings selbst radikalisiert.
Der 29-jährige US-Bürger mit afghanischen Wurzeln hat laut der Bundespolizei FBI kurz vor dem Überfall auf den Nachtclub bei der Polizei angerufen und sich zum IS bekannt. Der Radiosender "Al Bajan", der als offizielles Organ der Dschihadisten gilt, meldete am Montag, der Attentäter sei ein Kämpfer der Terrormiliz gewesen. Es werden aber keine Angaben gemacht, ob es sich um einen von der Führungsebene geplanten Anschlag handelte.
Das FBI hatte den Attentäter 2013 und 2014 im Visier. Ein Agent sagte, es sei unter anderem eine Verbindung zu einem amerikanischen Selbstmordattentäter in Syrien geprüft worden. Der Kontakt sei nicht als Bedrohung eingestuft und die Ermittlungen seien deshalb eingestellt worden.
Familie spricht von Schwulenhass
Familienangehörige beschreiben den Täter allerdings als nicht sonderlich religiös. Vielmehr habe er Homosexuelle gehasst, für die der Club in Orlando ein Treffpunkt war. Die Ex-Frau des Attentäters beschrieb ihn als psychisch krank. Zudem berichtete sie von Übergriffen ihres Ex-Mannes.
Deutschlandfunk-Korrespondent Marcus Pindur sagte, der Täter sei 170 Kilometer von seinem Wohnort gezielt zu dem Club nach Orlando gefahren. Das spreche für ein Hassverbrechen. Die Ermittlungsbehörden legten sich zunächst auf kein Motiv fest.
Trump fordert Rücktritt von Obama
Der Attentäter hatte in der Nacht zum Sonntag in dem Club 49 Menschen getötet und 53 weitere verletzt. Weil er Täter Geiseln nahm, stürmten Polizisten erst nach einigen Stunden das Gebäude und erschossen den Attentäter. Viele der Verletzten sind nach Angaben eines Arztes in einem kritischen Zustand.
Präsident Barack Obama sprach von einem Akt des Terrors und des Hasses. Er ordnete Trauerbeflaggung an allen Bundesgebäuden in den USA an. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton forderte schärfere Waffengesetze. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump erneuerte seine Forderung, ausländische Muslime nicht in die USA einreisen zu lassen. Er forderte Obama zudem zum Rücktritt auf, weil dieser in seiner Stellungnahme nicht die Worte "radikaler Islamismus" benutzte.
Präsident Barack Obama sprach von einem Akt des Terrors und des Hasses. Er ordnete Trauerbeflaggung an allen Bundesgebäuden in den USA an. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton forderte schärfere Waffengesetze. Ihr republikanischer Rivale Donald Trump erneuerte seine Forderung, ausländische Muslime nicht in die USA einreisen zu lassen. Er forderte Obama zudem zum Rücktritt auf, weil dieser in seiner Stellungnahme nicht die Worte "radikaler Islamismus" benutzte.
Trump selbst geriet in die Kritik, weil seine Äußerungen als Besserwisserei gedeutet wurden und er zunächst nur wenige Worte für die Hinterbliebenen übrig hatte. Die größte Organisation der Muslime in den USA verurteilte den Massenmord.
(hba/mgn)