Auf dem Blatt sei auch die Flagge des IS abgebildet worden, sagte Staatsanwalt François Molins; das Schreiben sei auf Arabisch verfasst. Aufgrund dieser Erkenntnisse werde der Vorfall als Terroranschlag eingestuft. Bisher hatte das französische Innenministerium lediglich von einem Angriff gesprochen. Was in dem Bekennerschreiben steht, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.
Der Mann hatte versucht, im 18. Arrondissement im Pariser Norden in ein Polizeirevier einzudringen. Dabei rief er nach Angaben des Polizeigewerkschafters Luc Poignant "Allahu akbar" ("Gott ist groß"). Beamte erschossen den Mann. Sie gingen zuerst davon aus, dass er einen funktionieren Sprengstoffgürtel trug. Laut Innenministerium wurde unter seiner Jacke eine Vorrichtung gefunden, aus der ein Draht herausgekommen sei. Der Mann lag reglos auf dem Boden, daraufhin untersuchte ihn ein Sprengstoffroboter, zeigte aber keinen Sprengstoff an. Inzwischen stellte sich der Gürtel als Attrappe heraus.
Zunächst hieß es, der Mann sei auch mit einem Messer bewaffnet gewesen, inzwischen spricht ein Justizvertreter von einem Hackebeil. Die Identität des Angreifers ist laut Staatsanwaltschaft weiter unklar.
Angriff am Jahrestag des Charlie-Hebdo-Anschlags
Die Straße im 18. Arrondissement, in der sich das Revier befindet, wurde abgeriegelt. Ein Sprecher des Innenministeriums wollte nicht ausschließen, dass ein Komplize des Täters auf der Flucht ist.
Der Angriff ereignete sich am ersten Jahrestag des islamistischen Anschlags auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo", bei dem die Täter elf Menschen töteten. Zwei Tage später griffen Täter einen jüdischen Supermarkt in Paris an und töteten sechs weitere Menschen.