Der Verdächtige wurde von der Polizei mit einem Sprengsatz getötet, der von einem Roboter transportiert wurde. Bei dem Mann handelte es sich um einen 25-Jährigen aus Mesquite bei Dallas. Er hatte sich in einem Parkhaus verschanzt und mit der Erschießung weiterer Beamten gedroht. Der Polizeichef von Dallas, David Brown, sagte, der Verdächtige habe Weiße erschießen wollen, vor allem Polizisten. Er habe bei den Verhandlungen gesagt, dass er wütend über die letzten Fälle von Polizeigewalt gewesen sei. Insgesamt wurden bei den Angriffen der Heckenschützen zwölf Polizisten und zwei Zivilisten getroffen. Fünf Beamte starben. Drei Verdächtige wurden mittlerweile festgenommen, darunter eine Frau.
Ein weiterer Verdächtiger hatte sich gestellt, nachdem die Polizei ein Foto von ihm veröffentlicht hatte. Er wurde wieder freigelassen, wie die "Dallas Morning News" berichteten. Vor den Schüssen hatte es eine friedliche Kundgebung gegeben. Sie richtete sich gegen die Polizeieinsätze der vergangenen Tage in Minnesota und Louisiana, bei denen zwei Schwarze getötet wurden.
Obama verurteilt Angriffe
Die Bürger wurden aufgefordert, das Stadtzentrum von Dallas zu meiden, der öffentliche Verkehr wurde unterbrochen. Die Behörden baten die Bevölkerung um Hilfe bei den Ermittlungen: "Wir brauchen Ihre Unterstützung, um Sie vor denjenigen zu beschützen, die für diese tragischen Ereignisse verantwortlich sind", sagte Polizeichef David Brown.
US-Präsident Barack Obama verurteilte die Angriffe. "Es hat einen bösartigen, kalkulierten und verabscheuungswürdigen Angriff auf Sicherheitskräfte gegeben", sagte Obama am Freitag auf einer Pressekonferenz beim Nato-Gipfel in Warschau. Die Polizisten seien von mehreren Verdächtigen gezielt angegriffen worden.
Immer wieder Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze
Die Demonstration in Dallas richtete sich gegen Polizeigewalt gegen Schwarze. In der Vergangenheit hatten sich Todesfälle von Schwarzen bei Polizeieinsätzen gehäuft: In Minnesota starb der 32 Jahre alte Philando Castile im Krankenhaus, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. Die Freundin des Opfers streamte dessen letzte Augenblicke live auf Facebook. Das Video sorgte für Entsetzen. 48 Stunden zuvor hatten in Baton Rouge in in Baton Rouge in Louisiana zwei Polizisten den 37-jährigen Alton Sterling auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und ihn aus nächster Nähe erschossen. Auch von diesem Vorfall gibt es Handyvideos. US-Präsident Obama verurteilte die Polizeigewalt am Donnerstag in einem Statment. Polizisten setzten gegen Schwarze mehr als doppelt so häufig Schusswaffen ein wie gegen Weiße, sagte er. Dies sei symptomatisch für die Ungleichheit der Bürger auch vor der Justiz. Ein großer Teil der Mitbürger gewinne so den Eindruck, dass sie auf Grund ihrer Hautfarbe nicht gleich behandelt würden.
Warum Tamir Rice sterben musste
Vorurteile stecken in unseren Köpfen, aber sie verselbstständigen sich in sozialen Prozessen. Das Feature Beschränktes Denken - Unsere kleine Welt aus unserer Sendung "Wissenschaft im Brennpunkt" geht diesem Thema nach und greift dabei auch den Fall des zwölfjährigen Tamir Rice auf, der 2014 in Cleveland von Polizisten erschossen wurde. Der Junge hatte mit einem Waffenimitat hantiert. Den entsprechenden Ausschnitt können Sie hier hören.
Vorurteile stecken in unseren Köpfen, aber sie verselbstständigen sich in sozialen Prozessen. Das Feature Beschränktes Denken - Unsere kleine Welt aus unserer Sendung "Wissenschaft im Brennpunkt" geht diesem Thema nach und greift dabei auch den Fall des zwölfjährigen Tamir Rice auf, der 2014 in Cleveland von Polizisten erschossen wurde. Der Junge hatte mit einem Waffenimitat hantiert. Den entsprechenden Ausschnitt können Sie hier hören.
(nin/cvo/fes/jasi/ach)