Der aufgerissene Mund klafft wie ein riesiges Loch. Die beiden Hände halten rechts und links einer Zange gleich den übergroßen Schädel zusammen. Starr liegen die Pupillen in ihren kreisrunden Höhlen. Die schmächtige Gestalt besitzt wenig Kontur, kaum Festigkeit, so als hätte sie ihre ganze Kraft in diesen großen Schrei hineingetrieben.
30 Jahre alt ist Edvard Munch, als er 1893 sein berühmtestes Bild malt – "Der Schrei". Das auf Karton in Öl, Tempera und Pastell gehaltene Gemälde wurde zum Inbild für das Grundgefühl der Moderne – die Angst. Für den Künstler etwas, was er seit frühester Jugend kennt:
"Die Lebensangst hat mich begleitet, seit ich denken konnte."
So ist es auch an jenem Abend. Er ist mit zwei Freunden unterwegs, ein Stück außerhalb der Stadt Christiania, dem späteren Oslo, wo er seit einigen Jahren lebt:
"Dann ging die Sonne unter, der Himmel wurde plötzlich blutrot. Ich hielt an, lehnte mich todmüde an das Geländer. Über dem blauschwarzen Fjord und der Stadt lag der Himmel wie Blut und Feuerzungen. Meine Freunde gingen weiter, und ich stand allein, zitternd vor Angst. Mir war, als ging ein mächtiger, unendlicher Schrei durch die Natur."
Entsetzlich ist dieser Schrei. Längst ist er durch den klaffenden Mund hinaus in die Welt entwichen und hat alles erfasst – den tiefdunklen Fjord, den blutigroten Himmel. Die Welt hat diesen Schrei aufgenommen und wirft ihn nun tausendfach auf den von Angst Gequälten zurück.
Ein schwächliches Kind
Am 12. Dezember 1863 kommt Edvard Munch in der kleinen norwegischen Kommune Løten als zweitältester Sohn des Stabsarztes Christian Munch und seiner Ehefrau Laura zur Welt. Ein schwächliches Kind.
"Man beeilte sich, mich notzutaufen, weil man glaubte, ich würde sterben."
Kurz nach seinem sechsten Geburtstag verliert er die Mutter. Der stark religiöse Vater erzieht ihn und die vier Geschwister streng pietistisch. Früh fühlt sich Edvard von dessen frommem Rigorismus abgestoßen:
"Eines Abends geriet ich mit meinem Vater in Streit darüber, wie lange die Ungläubigen in der Hölle leiden müssten. Mein Vater sagte, dass diese Menschen tausendmal tausend Jahre leiden müssten. Der Streit endete damit, dass ich die Türe zuschlug. Nachdem ich durch die Straßen geirrt war, ging ich heim. Mein Vater war zu Bett gegangen. Leise öffnete ich die Tür. Da lag mein Vater vor dem Bett auf den Knien und betete. Ich fand keine Ruhe und keinen Schlaf."
Kein Halt in der christlichen Religion
Längst erscheinen ihm die Drohung ewiger Höllenstrafe sowie das Versprechen himmlischen Lohns als schal und nichtig. Längst ahnt er, dass er im christlichen Glauben keinerlei Halt finden wird, dass ihm die Religion keinen festen Grund für sein Leben geben kann.
Was aber vermag dem Menschen überhaupt noch Halt zu gewähren und was als sinnstiftende Grundlage seiner Welt zu dienen? In einer Zeit, in der ebenso das "fundamentum inconcussum", das seit der Neuzeit unerschütterliche Fundament säkularer Vernunft ins Wanken gerät. In einem Jahrhundert, das sowohl den Tod Hegels wie die Geburt Kierkegaards und Nietzsches erlebt. Dazu schreibt der Philosoph Karl Jaspers:
"Das Bewusstsein hat sich im 19. Jahrhundert gespalten: Dem Glauben an den Anbruch einer großartigen Zukunft steht das Grauen vor dem Abgrund, aus dem keine Rettung mehr ist, entgegen. Mit Hegel ist etwas zu Ende gegangen, was bei allen Differenzen durch Jahrtausende ein Ganzes war."... "Wir sehen Kierkegaard und Nietzsche wie Sturmvögel vor einer Wetterkatastrophe: Sie zeigen die Unruhe, die Hast und etwas wie Kreisen und Taumeln und Absturz."
Alles scheint in die Tiefe zu stürzen – die blauschwarzen Wassermassen des Fjords und mit ihnen der Schreiende. Weg und Geländer scheinen gleichfalls abschüssig. Alles entfaltet diesen Sog nach unten, in den ebenso der Betrachter hineingezogen wird.
Grundlose, abgründige Angst
Warum aber diese entsetzliche Angst? Der Schreiende weiß es nicht. Seltsam grundlos ist die Angst. Anders als die Furcht, die immer einen Grund hat und durch etwas Bestimmtes ausgelöst wird – durch eine klar erkennbare Gefahr, durch ein unmittelbar bevorstehendes Ereignis –, ist die Angst unbestimmt. Sie ergreift einen ohne Grund und ist im wahrsten Sinne abgründig.
Es war Sören Kierkegaard, der als erster die Angst zum philosophischen Thema gemacht hat und ihr 1844 eine eigene Schrift widmete – "Der Begriff der Angst". Von ihm stammt auch die Unterscheidung zwischen Furcht und Angst:
"Der Begriff Angst ist gänzlich verschieden von der Furcht und ähnlichen Begriffen, die sich auf etwas Bestimmtes beziehen. Angst kann man vergleichen mit schwindlig sein. Derjenige, dessen Auge plötzlich in eine gähnende Tiefe hinunterschaut, dem wird schwindlig."
Ein halbes Jahrhundert vor Edvard Munch wird Sören Kierkegaard am 5. Mai 1813 im dänischen Kopenhagen geboren. Wie Munch von einem puritanischen Vater mit "Strenge und Ernst" im christlichen Glauben erzogen, verspürt er schon als Kind, dass der gottesfürchtige, aber zugleich freudlos verschlossene Vater von einer tiefen Schwermut befallen ist. Dessen "stille Verzweiflung", wie er es später nennt, verschattet nicht nur das Leben des Vaters, sondern beschädigt ebenso das Gottvertrauen des Kindes.
Kierkegaard - ein Verzweifelter
Aus Kierkegaard wird selbst ein Verzweifelter. Keiner, der an Gott zweifelt, aber einer, der aus der Verzweiflung heraus sein Leben lang danach fragen wird, was es überhaupt heißt, ein wahrer Christ zu sein. Einer, der in einen gähnenden Abgrund hinabblickt und zugleich von himmelschreienden Fragen bestürmt wird:
"Mein Leben ist zum Äußersten gebracht, ich ekle mich am Dasein, es ist geschmacklos, ohne Salz und Sinn. Wo bin ich? Was will das sagen: die Welt? Wer hat mich in das Ganze hineingenarrt und lässt mich nun da stehen? Wer bin ich? Wie kam ich in die Welt hinein, warum wurde ich nicht befragt? Will da niemand antworten?"
Niemand hört den Schrei. Nicht die beiden Gestalten, die im Hintergrund des Bildes unbeteiligt ihren Weg fortsetzen. Nicht der wie zum Weltuntergang bedrohlich aufflammende Himmel, der mit seiner brennenden Röte den ganzen Horizont überzieht. Unerhört verhallt der Schrei im Aufruhr der Elemente um ihn her.
Etwas ganz anderes war den Menschen verheißen worden.
"In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Johannesevangelium)
Diese Worte hatte Jesus in seinen so genannten Abschiedsreden aus dem Johannesevangelium an seine Jünger gerichtet. Lasst alle Angst fahren, denn "die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen", heißt es beim Evangelisten Markus. Deshalb: "Kehret um und glaubt an die Heilsbotschaft."
Angst, die in die Tiefe zieht
Was aber geschieht, wenn das nah Verheißene ausbleibt? Wenn die Menschen sich auf unabsehbare Zeit weiter in der Welt einzurichten haben? Droht dann nicht statt einer Heilszuversicht, die trägt, erneut die Angst, die in die Tiefe zieht?
Mitte des 17. Jahrhunderts – auf dem Gipfel neuzeitlicher Vernunftgewissheit – hat der Philosoph Blaise Pascal ein prägnantes Bild davon entworfen, was es aus seiner Sicht für die Menschen bedeuten würde, müssten sie ohne Glauben an das verheißene Heil auskommen. In seinen "Pensées", die 1670, acht Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht werden, schreibt er:
"Wie könnte uns freuen, nichts als Elend ohne Hilfe zu erwarten? In einer furchtbaren Ungewissheit über alles und jedes. Ich sehe diese entsetzlichen Weiten des Weltalls, die mich einschließen, und ich finde mich an einen Winkel dieses gewaltigen Raums gefesselt, ohne dass ich weiß, warum hier und nicht etwa dort und warum die kurze Frist zu leben mir gerade zu diesem Zeitpunkt bestimmt ist. Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume macht mich schaudern."
Dieses ewige Schweigen und diese furchtbare Ungewissheit müsse sich der Mensch vor Augen führen, so Pascal. Denn alle rationalen Gewissheiten, davon ist der Philosoph als gläubiger Christ überzeugt, vermag dem Menschen keine Antwort auf seine drängenden Lebensfragen zu geben:
"Die letzte Schlussfolgerung der Vernunft ist, dass sie einsieht, dass es eine Unzahl von Dingen gibt, die ihr Fassungsvermögen übersteigen."
In der Moderne bricht die Angst über den Menschen herein
Früh wirft also die Angst ihren drohenden Schatten voraus. Endgültig bricht sie in der Moderne über den Menschen herein, wenn mit dem Vertrauen in die Vernunft auch das in der Neuzeit erstarkte Weltvertrauen schwindet. Kierkegaard deckt die Angst in ihrer Abgründigkeit auf. Friedrich Nietzsche wird vom Tod Gottes sprechen. Karl Jaspers pointiert:
"Kierkegaard sieht sein Zeitalter stürzen in das Nichts der bodenlosen Reflexion, der totalen Nivellierung, der Fiktionen, hinter denen keine Deckung steht, des universalen gottlosen 'Als ob'. Nietzsche folgte einige Dezennien später, ohne Kierkegaard zu kennen. Er sah die Heraufkunft des europäischen Nihilismus, in welchem er seiner Zeit die unerbittliche Diagnose stellte."
Vergeblich versuchen die Hände rechts und links des Kopfes die Wucht des Schreis zu mildern. Vergeblich versucht die schlingernde Gestalt, irgendwo Halt zu finden. Angsterfüllt starren die schreckgeweiteten Augen in das abgrundtiefe Nichts, das sich vor ihnen auftut.
"Die Angst ist der Schwindel der Freiheit"
Aber noch ist die Angst nicht vollständig ausgelotet. Das namenlose Entsetzen, das den Schwindelnden tiefer als alle benennbare Furcht im Abgrund der Angst erfasst.
"Was ist der Grund dafür?" fragt Sören Kierkegaard in "Der Begriff der Angst". Was ist der eigentliche Grund für dieses namenlose Entsetzen? Seine Antwort lautet – der eigentliche, tiefste Grund ist, dass der sich Ängstigende in das Nichts seines eigenen Abgrunds blickt:
"Es ist ebensosehr sein Auge wie der Abgrund; denn was wäre, wenn er nicht hinabgestarrt hätte! Die Angst ist der Schwindel der Freiheit, der entsteht, indem die Freiheit hinabschaut in ihre eigene Möglichkeit."
So erfährt der Mensch in der Angst also zweierlei: Einmal, dass all die Gründe, die seinem Leben in der Welt Halt geben – Religionen, Traditionen, Wertvorstellungen und Wissen – zu nichts werden können. Zum anderen, dass er gerade dadurch mit sich selbst und seiner eigenen abgründigen Freiheit konfrontiert wird.
"Sich ängstigen lernen"
Diese Erfahrung aber macht Angst. Wie schnell klammern sich die Menschen an althergebrachte Überzeugungen und beruhigende Scheinsicherheiten. Gleichwohl wäre, so Kierkegaard, die Angst-Erfahrung für jeden Einzelnen, der sich selbst und seinen drängenden Lebensfragen nicht ausweichen will, unabdingbar:
"Dies ist ein Abenteuer, das jeder Mensch zu bestehen hat: Sich ängstigen lernen, damit man nicht verloren ist. Entweder weil man sich niemals geängstigt hat, oder weil man in der Angst versunken ist. Wer aber sich recht ängstigen lernte, der hat das Höchste gelernt. Die Angst ist die Möglichkeit der Freiheit."
Hinter dem Schreienden: zwei Gestalten mit Hut und Mantel. Viel zu rasch haben sie das Weite gesucht. Sind auf dem Weg dorthin, wo sie ihresgleichen finden. In den Abgrund haben sie nicht geblickt. Auch dem Schreienden haben sie rasch den Rücken gekehrt. Wollen nichts sehen, nichts hören, nichts wissen von seiner Angst.
Kierkegaard ist einunddreißig Jahre alt, als er seine Schrift "Der Begriff der Angst" verfasst. Edvard Munch ist dreißig, als er den "Schrei" malt. Oft ist sein Bild mit Kierkegaards Schrift in Verbindung gebracht worden. Munch selbst hat stets betont, dass er den Philosophen zu jener Zeit nicht gekannt habe:
"Ich habe erst in späteren Jahren mit Kierkegaard Bekanntschaft gemacht, und ich finde merkwürdige Parallelen bei ihm. Jetzt verstehe ich, dass man so oft meine Arbeiten mit ihm verglichen hat. Das habe ich früher nicht verstanden."
Verlust jahrhundertelang gültiger Wahrheiten
Beide haben dasselbe erfahren – den Verlust jahrhundertelang gültiger Wahrheiten und die Angst, die dem einzelnen Menschen aus diesem Verlust für sein Leben erwachsen kann. Dennoch besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen dem norwegischen Künstler und dem dänischen Philosophen.
Sören Kierkegaard versteht sich als Christ – wenn auch als ein zeitlebens verzweifelter Christ. "Von dieser Krankheit geheilt zu sein", notiert er, "wäre des Christen Seligkeit". Eine solche Heilung ist ihm nicht zuteil geworden. Er bleibt ein Fragender. Aber einer, der in der Angst gelernt hat, nicht im Nichts des Nihilismus zu versinken, sondern für die Möglichkeit unverfälschter Glaubenserfahrung geöffnet zu bleiben:
"Der, welcher durch die Angst erzogen wird, wird deshalb erst ruhen können in der Versöhnung. Es bedeutet, einsam und allein den Weg zu gehen. Niemand Sichtbaren zu haben, den man um Rat fragen kann; vergebens zu verzweifeln, denn niemand kann helfen. Ja, es gibt keinen Menschen, der dich beraten kann in Bezug auf das einzig Wichtige, dir entscheidend raten kann in Sachen deiner Seligkeit."
Die Angst - ein lebenslanger Begleiter
Eine solche Aussicht bleibt Edvard Munch verschlossen. Auch ihm ist die Angst, seit er denken kann, ein ständiger Begleiter – ist sein Abgrund, sein Nichts. In seinem Tagebuch, das er sein Leben lang führt, gibt er sich darüber Rechenschaft:
"Mein Weg hat entlang einem Abgrund, entlang einer bodenlosen Tiefe geführt. Ab und zu habe ich den Pfad verlassen, habe mich in das Gewimmel des Lebens geworfen. Habe mich Menschen, Häusern, Bergen und Wiesen zugewandt. Aber stets musste ich wieder zurück auf den Weg entlang dem Abgrund. Das ist mein Weg, dem ich folgen muss, bis ich in die Tiefe stürze."
Schwermütig, menschenscheu, seit seiner Kindheit häufig krank durchlebt Munch auf diesem Weg immer wieder Zeiten der Krise. Unzufrieden mit der heimischen Enge reist er in jungen Jahren rastlos umher, verstrickt sich in unglückliche Liebesgeschichten, betäubt sich durch Alkohol. Es folgen Zusammenbrüche und Sanatoriums-Aufenthalte.
Die Kunst bewahrt vor dem Absturz
Was ihn jedoch vor dem Absturz, vor dem Versinken in das reine Nichts der Angst bewahrt, ist die Kunst. In der Tiefe der Angst lernt er zugleich das Höchste – nicht in ihr verloren zu sein, sondern frei zu werden für seine ureigenste Möglichkeit. Das heißt: frei zu werden für seinen Weg als Künstler. Aus dieser Erfahrung erwächst ihm sein berühmtestes Bild "Der Schrei".
Deshalb muss er den Schrei hinausschreien. Zitternd vor Angst. Diesen gewaltigen Schrei. Muss ihn mit aufgerissenem Mund hinausschreien, bis seine Wucht – flammendrot und untergangsdunkel – die ganze Welt erfasst und er selbst ganz leer geworden ist. Leer bis auf den Abgrund seiner Existenz und aus diesem Grunde frei.
In seiner Schrift "Die geistige Situation der Zeit" betont Karl Jaspers:
"Mut hat, wer aus der Angst im Erfühlen des Möglichen zugreift in dem Wissen: Nur wer Unmögliches will, kann das Mögliche erreichen. Der Mensch wird heute nicht geprägt, indem er sich zu eigen macht, was ihm aus der Tradition seiner Welt entgegenkommt. Er ist in einem neuen Sinne auf sich als Einzelnen gestellt: Er muss sich selbst helfen – frei in der Leere des Nichts."
Schon Sören Kierkegaard als Begründer der modernen Existenzphilosophie hatte formuliert:
"Die Aufgabe besteht darin, sich selbst in Existenz zu verstehen."
"Dass meine Kunst mir Licht bringe"
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert hat Edvard Munch als wegweisender Künstler der Moderne sich dieser Herausforderung gestellt und seine Erfahrungen in seiner Malerei bildnerische Wirklichkeit werden lassen. Nicht durch "schöne Bilder", wie er betont, die man "an die Wand eines Wohnzimmers hängen kann", sondern:
"Wir wollen Grund legen für eine Kunst, die den Menschen gefangen nimmt und ergreift. Durch meine Kunst habe ich versucht, mir das Leben und seine Bedeutung zu erklären. Dabei wollte ich auch anderen helfen, sich mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. In der Reflexion darüber und in meiner Kunst lag ein Drang und der Wunsch danach, dass meine Kunst mir Licht bringe – Dunkelheit und Licht auch für die Menschen."
Deswegen schau dir den Schreienden an – denn das bist auch du. Wende dich nicht ab wie die beiden Gestalten im Hintergrund. Ab von deinen Fragen, ab von deiner Angst. Erkenne dich selbst in diesem Schreienden angesichts deines eigenen Abgrunds, dessen Tiefe dich schwindlig macht. Das ist eine Erfahrung, die auch du zu bestehen hast: dich recht ängstigen lernen, damit du nicht verloren bist.