Die Raupen überwintern zur Zeit noch im Humus. Experten der niedersächsischen Forstversuchsanstalt aus Göttingen haben im nordöstlichsten Zipfel von Niedersachsen extrem hohe Populationen festgestellt. Im betroffenen Gebiet bei Gartow wurden bis zu 500 Raupen pro Quadratmeter gezählt - bereits zehn Raupen pro Quadratmeter gelten als kritisch, so Michael Habermann von der niedersächsischen Forstversuchsanstalt Göttingen:
Wir haben in Gartow eine außergewöhnliche Befallssituation. Dort ist es zu einer Massenvermehrung des Kiefernspinners gekommen. Sie gefährden den Wald in seinem Bestand. Das alleine reicht aus, um den Wald bereits 50 mal kahl zu fressen.
Der Kiefernspinner ist ein gefährlicher Forstschädling, da die Raupen bereits im März auf die Bäume kriechen und dort zu fressen beginnen, denn nicht nur die Nadeln, sondern auch die frühen Knospen werden abgefressen. Eine einzige Larve frisst etwa 750 Kiefernnadeln, bevor sie sich verpuppt. Nachdem die braunen Schmetterlinge schlüpfen, legen sie bis zu 300 Eier, aus denen dann im Herbst neue Larven entstehen - sie fressen dann die bereits geschädigten Bäume erneut an. Die betroffenen Bäume werden so stark beeinträchtigt und drohen abzusterben. Großwaldbesitzer Andreas Graf von Bernstorff ist um seinen Waldbestand besorgt:
Die Schädlinge machen uns große Sorgen, auf jeden Fall will ich nicht hinnehmen, dass sie unsere Wälder kaputt fressen.
Nur selten kommen so große Populationen der Baumschädlinge vor. Zuletzt in den vierziger Jahren, so Forstexperte Habermann. Grund für die starke Vermehrung ist der heiße Sommer im Jahr 2003 gewesen. Besonders in Monokulturen - wie sie häufig in der Lüneburger Heide vorkommen - breitet sich dann der Kiefernspinner extrem aus. Das jetzt drohende Problem kommt für die Forstexperten nicht überraschend:
Grundsätzlich haben wir eine Routineüberwachung über die Forstdienststellen mit Hilfe von Fallen. Wir wissen also seit zwei Jahren, dass sich etwas anbahnt. Das Jahr 2003 hat die Vermehrung dann ganz stark beschleunigt. 3000 ha sind betroffen.
Aber nicht nur der Kiefernspinner beunruhigt Waldexperten und Forstbesitzer. Ein weiterer Schädling - der Nonnenspinner bedroht ebenfalls das Nadelgehölz. Bislang liegen nur die Eier unter der Baumrinde, aber bis zum Sommer werden daraus Larven schlüpfen - die ebenfalls die Nadeln abfressen. Bereits im vergangen Jahr waren flächendeckend Gebiete in ganz Norddeutschland befallen. In Sachsen- Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurde der Schädling bekämpft. Michael Habermann:
Wir haben im letzten Jahr alleine in Brandenburg rund 50.000 ha Bekämpfungsfläche gehabt, in Sachsen-Anhalt befindet sich die Nonne in Massengradation - also in Vermehrung und wir sind jetzt auch dran. Ich rechne in diesem Sommer mit erhöhten Dichten und ersten Schäden.
Ob der Nonnenspinner überall in diesen Gebieten flächendeckend bekämpft werden muss, ist noch offen, die Forstexperten der verschiedenen Bundesländer sind aber vorgewarnt:
Zunächst einmal überwachen wir die Tiere weiter. Die Nonne alleine stellt in der Kiefer - im reinen Bestand - kein so großes Problem da. Die Bäume sind ja auch in gewissen Maßen auf solche Sachen angepasst. Probleme sehe ich allerdings bei Douglasie, die überlebt den Fraß garantiert nicht.
Die Entscheidung, wo gegen die Waldschädlinge mit Pflanzenschutzmitteln vorgegangen werden wird, muss individuell auf jedes Gebiet abgestimmt werden.
Sicher ist bereits jetzt, dass im Gartower Forst Chemie eingesetzt wird. Flugzeuge und Hubschrauber sollen das Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Luft versprühen - so Waldbesitzer Bernstorff:
Wir befürchten, dass wir zweimal bekämpfen müssen.
Den Wald zu schützen, das ist auch das Ziel der niedersächsischen Forstverwaltung. Sie finanziert die Schädlingsbekämpfung zum größten Teil. Aber auch die Waldbesitzer müssen ihren Anteil leisten - für sie entstehen Kosten von rund 20 Euro pro Hektar. Generell, so der Forstexperte, sollten Waldbesitzer ihren Wald genau begutachten:
Jeder Waldbesitzer ist primär für seinen Wald verantwortlich, und ich kann nur dringend empfehlen, seinen Wald im Auge zu behalten. Zur Zeit ist es so, dass wir in den Hauptbefallsgebieten eine Kronenverlichtung beobachten, wenn hier Unklarheiten entstehen, möge er sich an seinen Förster wenden. Es kann gut sein, dass dort dann Fraßschäden drohen.
Wir haben in Gartow eine außergewöhnliche Befallssituation. Dort ist es zu einer Massenvermehrung des Kiefernspinners gekommen. Sie gefährden den Wald in seinem Bestand. Das alleine reicht aus, um den Wald bereits 50 mal kahl zu fressen.
Der Kiefernspinner ist ein gefährlicher Forstschädling, da die Raupen bereits im März auf die Bäume kriechen und dort zu fressen beginnen, denn nicht nur die Nadeln, sondern auch die frühen Knospen werden abgefressen. Eine einzige Larve frisst etwa 750 Kiefernnadeln, bevor sie sich verpuppt. Nachdem die braunen Schmetterlinge schlüpfen, legen sie bis zu 300 Eier, aus denen dann im Herbst neue Larven entstehen - sie fressen dann die bereits geschädigten Bäume erneut an. Die betroffenen Bäume werden so stark beeinträchtigt und drohen abzusterben. Großwaldbesitzer Andreas Graf von Bernstorff ist um seinen Waldbestand besorgt:
Die Schädlinge machen uns große Sorgen, auf jeden Fall will ich nicht hinnehmen, dass sie unsere Wälder kaputt fressen.
Nur selten kommen so große Populationen der Baumschädlinge vor. Zuletzt in den vierziger Jahren, so Forstexperte Habermann. Grund für die starke Vermehrung ist der heiße Sommer im Jahr 2003 gewesen. Besonders in Monokulturen - wie sie häufig in der Lüneburger Heide vorkommen - breitet sich dann der Kiefernspinner extrem aus. Das jetzt drohende Problem kommt für die Forstexperten nicht überraschend:
Grundsätzlich haben wir eine Routineüberwachung über die Forstdienststellen mit Hilfe von Fallen. Wir wissen also seit zwei Jahren, dass sich etwas anbahnt. Das Jahr 2003 hat die Vermehrung dann ganz stark beschleunigt. 3000 ha sind betroffen.
Aber nicht nur der Kiefernspinner beunruhigt Waldexperten und Forstbesitzer. Ein weiterer Schädling - der Nonnenspinner bedroht ebenfalls das Nadelgehölz. Bislang liegen nur die Eier unter der Baumrinde, aber bis zum Sommer werden daraus Larven schlüpfen - die ebenfalls die Nadeln abfressen. Bereits im vergangen Jahr waren flächendeckend Gebiete in ganz Norddeutschland befallen. In Sachsen- Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurde der Schädling bekämpft. Michael Habermann:
Wir haben im letzten Jahr alleine in Brandenburg rund 50.000 ha Bekämpfungsfläche gehabt, in Sachsen-Anhalt befindet sich die Nonne in Massengradation - also in Vermehrung und wir sind jetzt auch dran. Ich rechne in diesem Sommer mit erhöhten Dichten und ersten Schäden.
Ob der Nonnenspinner überall in diesen Gebieten flächendeckend bekämpft werden muss, ist noch offen, die Forstexperten der verschiedenen Bundesländer sind aber vorgewarnt:
Zunächst einmal überwachen wir die Tiere weiter. Die Nonne alleine stellt in der Kiefer - im reinen Bestand - kein so großes Problem da. Die Bäume sind ja auch in gewissen Maßen auf solche Sachen angepasst. Probleme sehe ich allerdings bei Douglasie, die überlebt den Fraß garantiert nicht.
Die Entscheidung, wo gegen die Waldschädlinge mit Pflanzenschutzmitteln vorgegangen werden wird, muss individuell auf jedes Gebiet abgestimmt werden.
Sicher ist bereits jetzt, dass im Gartower Forst Chemie eingesetzt wird. Flugzeuge und Hubschrauber sollen das Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Luft versprühen - so Waldbesitzer Bernstorff:
Wir befürchten, dass wir zweimal bekämpfen müssen.
Den Wald zu schützen, das ist auch das Ziel der niedersächsischen Forstverwaltung. Sie finanziert die Schädlingsbekämpfung zum größten Teil. Aber auch die Waldbesitzer müssen ihren Anteil leisten - für sie entstehen Kosten von rund 20 Euro pro Hektar. Generell, so der Forstexperte, sollten Waldbesitzer ihren Wald genau begutachten:
Jeder Waldbesitzer ist primär für seinen Wald verantwortlich, und ich kann nur dringend empfehlen, seinen Wald im Auge zu behalten. Zur Zeit ist es so, dass wir in den Hauptbefallsgebieten eine Kronenverlichtung beobachten, wenn hier Unklarheiten entstehen, möge er sich an seinen Förster wenden. Es kann gut sein, dass dort dann Fraßschäden drohen.