Der Radverkehr hat in den vergangenen Monaten kräftig zugenommen: Statt sich in volle Busse und U-Bahnen zu zwängen, nutzen viele Menschen lieber das Fahrrad. In vielen Städten wurden daraufhin spontan zusätzliche, zeitlich befristete Radwege gebaut: Einzelne Autospuren wurden dafür in sogenannte Pop-Up-Radwege verwandelt. Neues Futter für den schon länger schwelenden Streit um die Umverteilung von Straßen und Wegen. Soll dem Radverkehr zukünftig mehr Raum gegeben werden?
Pro: Anika Meenken, Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung
"Wir brauchen jetzt Vorfahrt für das Fahrrad. In den letzten Jahrzehnten hatte nur das Auto Vorfahrt, das Fahrrad hat hier echten Nachholbedarf. Denn die sogenannte 'autogerechte Stadt' ist ungerechte Stadt, ungerecht für alle anderen. Dabei geht es uns aber nicht um Verbote, sondern um echte Alternativen – damit jeder gut und sicher ohne Automobil leben kann. Für das Fahrrad spricht, dass es ein gerechtes Verkehrsmittel ist: Jeder kann es sich leisten, jeder kann es fahren – man braucht keinen Führerschein. Es verursacht auch keine Emissionen – also CO2, Stickoxide oder Lärm. Es verbraucht wenig Platz in der Stadt – und es ist auch noch gesund."
Contra: Dr. Michael Haberland, Präsident Mobil in Deutschland e.V.
"Gerade in den Städten wurde in den vergangenen Jahren praktisch nichts für die Autofahrer getan. Sie bezahlen am meisten für den Verkehr – bekommen aber immer weniger Leistung dafür. Das Resultat sind verstopfte Städte, viel Stau, Ärger Aggression. Ein Gegeneinander und nicht mehr Miteinander. Und ich finde, diesen Knoten müssen wir unbedingt auflösen. Angesetzt aber bei der Priorität der Verkehrsträger. Also: Welche Verkehrsmittel nutzen die Menschen? Und das ist immer noch vor allem das Auto. Gemessen an den Personenkilometern liegt das Auto dabei beispielsweise in München ganz weit vorne. Erst danach kommen Busse und Bahnen – und dann mit deutlichem Abstand das Fahrrad."
"Wir brauchen jetzt Vorfahrt für das Fahrrad. In den letzten Jahrzehnten hatte nur das Auto Vorfahrt, das Fahrrad hat hier echten Nachholbedarf. Denn die sogenannte 'autogerechte Stadt' ist ungerechte Stadt, ungerecht für alle anderen. Dabei geht es uns aber nicht um Verbote, sondern um echte Alternativen – damit jeder gut und sicher ohne Automobil leben kann. Für das Fahrrad spricht, dass es ein gerechtes Verkehrsmittel ist: Jeder kann es sich leisten, jeder kann es fahren – man braucht keinen Führerschein. Es verursacht auch keine Emissionen – also CO2, Stickoxide oder Lärm. Es verbraucht wenig Platz in der Stadt – und es ist auch noch gesund."
Contra: Dr. Michael Haberland, Präsident Mobil in Deutschland e.V.
"Gerade in den Städten wurde in den vergangenen Jahren praktisch nichts für die Autofahrer getan. Sie bezahlen am meisten für den Verkehr – bekommen aber immer weniger Leistung dafür. Das Resultat sind verstopfte Städte, viel Stau, Ärger Aggression. Ein Gegeneinander und nicht mehr Miteinander. Und ich finde, diesen Knoten müssen wir unbedingt auflösen. Angesetzt aber bei der Priorität der Verkehrsträger. Also: Welche Verkehrsmittel nutzen die Menschen? Und das ist immer noch vor allem das Auto. Gemessen an den Personenkilometern liegt das Auto dabei beispielsweise in München ganz weit vorne. Erst danach kommen Busse und Bahnen – und dann mit deutlichem Abstand das Fahrrad."