Das Treffen im Gefängnis auf der Insel Imrali im Marmarameer habe vier Stunden gedauert, teilte ein DEM-Sprecher mit. Eine "schriftliche Erklärung" über die Einzelheiten des Treffens werde im Lauf des Tages abgegeben.
Die Direktorin des Türkischen Programms des "Middle East Institute", Gönül Tol, sprach von wichtigen Entwicklungen in der Türkei. Nach ihren Informationen will Öcalan die PKK am 15. Februar öffentlich dazu aufrufen, die Waffen niederzulegen. Im Gegenzug sollen Amnestien gewährt und eine neue Verfassung erarbeitet werden, in der unter anderem das Recht der Kurden auf den Gebrauch ihrer eigenen Sprache festgeschrieben wird, führte Tol auf "X" aus.
Öcalan: Annäherung zwischen Türken und Kurden ist eine "historische Verantwortung"
Nach einem ersten Treffen mit prokurdischen Abgeordneten Ende Dezember, dem ersten seit zehn Jahren, hatte Öcalan erklärt, die Annäherung zwischen Türken und Kurden sei eine "historische Verantwortung". Zudem zeigte er sich nach Angaben der Delegation bei dem Besuch "entschlossen", dem von Ankara aufgestellten "neuen Paradigma" der Versöhnung zu folgen. Präsident Erdogan begrüßte Mitte Januar "bedeutende Fortschritte" in dem eingeleiteten Dialog mit der PKK.
Der Anführer der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK war im Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst gefasst worden. Er wurde zunächst zum Tode verurteilt, entging dem Urteil jedoch durch die Abschaffung der Todesstrafe 2004. Seitdem verbüßt Öcalan in fast völliger Isolation auf der Insel Imrali eine lebenslange Freiheitsstrafe.
PKK kämpft seit 1984 gewaltsam gegen den türkischen Staat
Die Oppositionspartei DEM war früher unter dem Namen HDP bekannt. Die türkische Regierung wirft ihr Verbindungen zur PKK vor, was die DEM jedoch bestreitet. Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
Diese Nachricht wurde am 23.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.