Archiv

Filmbranche
Annette Frier begrüßt Debatte über Missstände am Set

Die Schauspielerin Annette Frier sieht in der Debatte über Missstände am Filmset vor allem Chancen. Die Kunst sei wegen der aktuellen Moraldebatten wieder aufgefordert, sich gegen etwas aufzulehnen, sagte Frier dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Das habe jahrelang nicht stattgefunden.

    Die Schauspielerin Annette Frier steht beim Literaturfestival Lit.Cologne auf der Bühne.
    Die Schauspielerin Annette Frier sieht am Filmset strukturelle Probleme, glaubt aber auch, dass sich jeder und jede Einzelne ändern muss. (picture alliance / dpa / Henning Kaiser)
    Jetzt aber versuche die Gesellschaft, wieder Grenzen zu ziehen, sagte Frier unter Verweis auf Vorwürfe gegen den Regisseur Til Schweiger. Frier ist aber auch der Meinung, dass sich in der Filmbranche in den letzten Jahren viel verbessert hat. So würden ihrer Erfahrung nach Überstunden bezahlt und Tarifverträge eingehalten. In Theatern seien die Zustände zum Teil viel krasser. Anfälligkeiten für Missbrauch sieht die Schauspielerin überall dort, wo Macht eine Rolle spielt.
    Kulturstaatsministerin Roth hatte nach den Vorwürfen gegen Til Schweiger angekündigt, konsequenter gegen sexuelle Belästigung und Gewalt im Kultur- und Medienbetrieb vorzugehen. So soll die Branche unter Federführung des Kulturrats bis zum Frühsommer einen Verhaltenskodex erarbeiten.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.