Die Fotos zeigen die gewaltige Rauchfahne, die von der Südspitze Manhattans bis auf den Atlantik reicht. Beim Flug um die Erde hat die ISS einen bestimmten Punkt am Boden maximal für etwa fünf Minuten im Blick. Die Bilder bei verschiedenen Überflügen in jeweils anderthalb Stunden Abstand zeigen, wie sich die Rauchwolken verändert haben.
Damals hatte der Aufbau der ISS gerade erst begonnen und Frank Culbertson bildete gemeinsam mit zwei russischen Kollegen die dritte Besatzung der Raumstation, auf der sich zu jener Zeit jeweils nur drei Personen befanden – nicht wie heute sieben. Auch etliche Satelliten hatten die Katastrophe im Blick. Ein SPOT-Satellit hat aus mehr als 800 Kilometern sogar die lodernden Feuer erkennen können. Spezielle Sensoren registrieren die Wärmestrahlung, die von Feuer ausgeht – üblicherweise werden damit Waldbrände entdeckt.
Am 12. September nahm ein IKONOS-Satellit Bilder mit einer Auflösung von einem Meter auf. Aus rund 700 Kilometern Höhe waren einzelne Trümmer in New York zu erkennen, die Staubwolke über der Stadt und sogar Rettungsfahrzeuge auf den Straßen. IKONOS war damals noch keine zwei Jahre im All. Es war der erste kommerzielle Erdbeobachtungssatellit, der so scharfe Bilder machen konnte.