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Anschläge in Frankreich
Hunderttausende marschieren gegen den Terror

Für Sonntag ist in der Hauptstadt Paris ein zentraler Gedenkmarsch in Erinnerung an die Opfer der islamistischen Anschlagsserie geplant. Erwartet werden auch zahlreiche Staats- und Regierungschefs. Bereits am Samstag gingen Hunderttausende in Frankreich auf die Straße. Unterdessen hält die Sorge vor neuen Attentaten an.

    Menschen halten bei ihrem Trauer- und Gedenkmarsch in Lille ein Banner mit dem Schriftzug "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie" hoch.
    In ganz Frankreich gingen die Menschen in Gedenken an die Opfer der Anschläge in Paris auf die Straße. (AFP / Denis Charlet)
    In zahlreichen Städten in Frankreich gingen am Samstag insgesamt etwa 700.000 Menschen auf die Straße, um ein Zeichen gegen den Terror zu setzen. Für Sonntag ist ein Solidaritätsmarsch in Paris angekündigt, zu dem ebenfalls Hunderttausende erwartet werden. Präsident François Hollande empfängt dazu viele internationale Staats- und Regierungschefs. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Teilnahme angekündigt.
    Am Sonntagvormittag wollen die Innenminister mehrerer EU-Staaten und der USA in Paris über den Kampf gegen den Terrorismus beraten. Geplant ist laut Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve ein "Austausch über die gemeinsame Herausforderung, die die Terroristen für uns bedeuten". An dem Treffen teilnehmen wollen unter anderem Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), US-Justizminister Eric Holder sowie der EU-Koordinator für den Kampf gegen Terrorismus, Gilles de Kerchove.
    Aus Furcht vor weiteren Anschlägen verschärfte die Regierung in Paris die Sicherheitsmaßnahmen weiter und mobilisierte hunderte zusätzliche Soldaten. Sie sollen auch den Gedenkmarsch in der Hauptstadt absichern. Auf Hausdächern werden Scharfschützen postiert.
    Partnerin von mutmaßlichem Attentäter offenbar ins Ausland geflüchtet
    Zudem fahndet die Polizei nach Hayat Boumeddiene, der Lebensgefährtin von Amedy Coulibaly, einem der mutmaßlichen Attentäter. Die 26-Jährige soll sich in die Türkei abgesetzt haben und das wohl schon vor der Anschlagsserie, wie ein Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Ermittler vermuten, dass Boumeddiene inzwischen weiter nach Syrien gereist sein könnte. Sie wird verdächtigt, in die Anschläge verwickelt gewesen zu sein.
    Ihr Lebensgefährte Amedy Coulibaly soll am Freitag in einem koscheren Supermarkt im Osten der Hauptstadt zahlreiche Geiseln genommen und vier von ihnen erschossen haben. Der bei dem Polizeieinsatz getötete Coulibaly wird zudem verdächtigt, einen Tag zuvor - am Donnerstag - in Montrouge südlich von Paris eine Polizistin erschossen und einen Mann schwer verletzt haben.
    Die Sicherheitskräfte schlugen am Freitag beinahe gleichzeitig auch gegen die Hauptverdächtigen des Angriffs auf die Redaktion der der Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" zu. Die beiden Brüder Chérif und Said Kouachi hatten sich in einer Druckerei nordöstlich von Paris verschanzt. Sie wurden von Polizisten erschossen. Sie sollen bei dem Angriff auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" am Mittwoch zwölf Menschen getötet haben.
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    Mutmaßliche Attentäter waren mit Terrorgruppen vernetzt
    Coulibaly und Chérif Kouachi kannten sich den Ermittlern zufolge schon seit Jahren. Offenbar stimmten sie ihre Taten ab. Chérif Kouachi hatte demnach kurz vor seinem Tod erklärt, er habe Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida im Jemen. Coulibaly soll sich als Mitglied der Dschihadisten-Gruppe "Islamischer Staat" bezeichnet haben. Noch vom Supermarkt aus soll Coulibaly Bekannte telefonisch zu neuen Angriffen aufgefordert haben. Sowohl Al Kaida als auch der "Islamische Staat" drohten offenbar mit weiteren Attentaten.
    (kis/fun)