Archiv

Anschläge und Amoklauf
Wie gehen wir mit zunehmenden Gewalttaten um?

Ein klassischer Amoktäter - ohne politischen Bezug. Das ist das Fazit der Polizei, nachdem ein 18-jähriger Deutsch-Iraner am Freitagabend in München neun Menschen erschossen und sich danach selbst getötet hat. Völlig aufgeklärt ist sein Motiv und sind die möglichen Hintergründe der Tat noch nicht.

    Moderation und Redaktion: Bettina Klein
    Ob bei Anschlägen oder Amokläufen, immer steht die Frage nach dem Motiv der Täter im Vordergrund. (AFP / Christof Stache)
    Doch die erste Vermutung, es könnte sich schon wieder um einen islamistisch motivierten, terroristischen Anschlag handeln, bestätigte sich erst einmal nicht. Die Alarmstimmung, in die am Freitagabend die halbe Nation stürzte, hatte jedoch auch etwas mit der Häufung jener Verbrechen in den vergangenen Tagen und Wochen zu tun. Mit den immer kürzeren Abständen, in denen Sondersendungen und Betroffenheitsbekundungen die Menschen im Land erreichen.
    Die Täter verbinde eine fatale Sehnsucht nach einem vermeintlichen Gefühl der Stärke, analysierte der Bundesinnenminister am Samstag. Immer wieder heißt es aber auch, gegen die Radikalisierung Einzelner könne der Staat nicht viel tun. Auch das trägt zum gegenwärtigen Gefühl der Unsicherheit bei. Doch sind Politik und Gesellschaft wirklich machtlos?
    Studiogäste:
    • Florian Endres, BAMF, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Beratungsstelle Radikalisierung
    • Daniela Schlicht, Verfassungsschutz Niedersachsen, Referentin für Prävention
    • Guido Steinberg, Stiftung Wissenschaft und Politik, Forschungsgruppe Naher/Mittlerer Osten und Afrika
    • Dietrich Urban, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter beim Bundeskriminalamt
    Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter 00800 – 4464 4464 (europaweit kostenfrei) oder Ihre Mail an kontrovers@deutschlandfunk.de