Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Flughafen Atatürk der türkischen Metropole Istanbul sind bei Razzien in Istanbul und in Izmir heute mehr als 20 Verdächtige festgenommen. Die drei Selbstmordattentäter selbst sind offenbar identifiziert: Es soll sich laut den türkischen Behörden um einen Russen, einen Usbeken und einen Kirgisen handeln. Die Ex-Sowjetrepubliken im Kaukasus und in Zentralasien sind überwiegend muslimisch und zählen zu Rekrutierungsgebieten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Die Nachrichtenagentur DHA meldete, der russische Staatsbürger stamme aus der Region Dagestan. Die Regierung in Moskau bestätigte einen russischen Attentäter zunächst nicht.
43 Tote, darunter 19 Ausländer
Die Zahl der bei dem Anschlag am Dienstag getöteten Ausländer ist höher als bislang bekannt. Innenminister Efkan Ala sagte am Donnerstag, unter den Opfern seien 19 Ausländer. Die Zahl der Todesopfer sei auf 43 gestiegen - die Selbstmordattentäter nicht eingerechnet. Rund 240 Menschen wurden verletzt, darunter eine Deutsche.
Am Mittwoch hatte Ministerpräsident Binali Yildirim eingeräumt, dass einer der drei Selbstmordattentäter doch in das Flughafengebäude eindringen konnten. Direkt nach dem Anschlag hatte er zunächst erklärt, von einer Sicherheitslücke könne keine Rede sein. Nun kündigte Yildirim an, die Regierung werde "die Präsenz unseres Sicherheitspersonal an den Eingängen in unseren Flughäfen steigern". Anders als auf Flughäfen in der EU üblich finden in türkischen Airports Sicherheitskontrollen schon vor dem Eingang ins Terminal statt.
(nin/stfr)