Die Polizei fahndete zunächst nach zwei Tätern, die von außen auf das Gebäude gefeuert haben sollen. Inzwischen geht sie davon aus, dass es sich lediglich um einen Angreifer handelte. Die Fahnder veröffentlichten ein verschwommenes Foto des Verdächtigen, auf dem er dunkle Kleidung trägt und einen Teil seines Gesichts mit einem Schal bedeckt.
Neben dem Karikaturisten Vilks war auch der französische Botschafter François Zimeray bei der Veranstaltung anwesend - beide blieben unverletzt. "Sie haben uns von außen beschossen", sagte Zimeray der Nachrichtenagentur AFP. Dahinter habe dieselbe Absicht wie beim Anschlag auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" gesteckt - "außer, dass es ihnen nicht gelang, hereinzukommen." Durch die Türen seien einige Kugeln gedrungen. Seinen Angaben zufolge sprach die Polizei von 200 Schüssen, die abgegeben wurden. Die Schüsse lösten Panik in Kopenhagen aus, Zeitweise herrscht Chaos im Umfeld des Tatortes.
Der mutmaßliche Täter flüchtete in einem VW Polo. Dieser wurde später in der Nähe des Kulturzentrums gefunden.
Die dänischen Regierung geht von einem Terrorakt aus. "Alles deutet darauf hin, dass die Schüsse eine politisch motivierte Attacke darstellen und deswegen ein Akt des Terrorismus sind", sagte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Der französische Außenminister Laurent Fabius verurteilte den "Terrorangriff" in aller Schärfe. Der Elysée-Palast kündigte an, dass sich der Innenminister Bernard Cazeneuve an den Tatort begeben werde.
Vilks war bereits mehrfach Ziel von Extremisten: Im Mai 2010 etwa warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fensterseines Hauses. Im Januar 2014 wurde in den USA die Amerikanerin Colleen LaRose zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie an einem Komplott beteiligt war, Vilks zu töten. 2007 hatte ein Ableger von Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar auf den Karikaturisten ausgesetzt, nachdem er eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt hatte. (swe)