Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, handelt es sich bei dem ins Visier geratenen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft um einen 26-Jährigen. Es bestehe der Verdacht, dass er "von den Anschlagsplänen wusste und möglicherweise Anis Amri geholfen hat." Der Mann soll den Angaben zufolge spätestens seit Ende 2015 Amri gekannt haben. Er habe auch noch in zeitlicher Nähe zum Anschlag mit ihm in Kontakt gestanden.
Nach Informationen des SWR gilt der Mann als Beschuldigter. Die Bundespolizei-Spezialeinheit GSG9 soll demnach die Unterkunft durchsucht haben. Einen Haftbefehl hätten die Ermittler allerdings zunächst nicht beantragt. Der Mann sei aber vorläufig festgenommen worden, da wegen eines anderen Verfahrens gegen ihn ermittelt werde, berichtet der SWR.
Bundesanwaltschaft will am Mittwoch informieren
Die Polizei durchsuchte in Berlin zudem die Wohnung eines zweiten Mannes, der früher mit Amri zusammengelebt haben soll. "Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte der Zeuge möglicherweise ebenfalls in zeitlicher Nähe zum Anschlag Kontakt zu Anis Amri", erklärte die Behörde. Die Durchsuchung diene dazu, weitere Erkenntnisse über das Verhalten Amris vor und nach der Tat zu gewinnen.
Die Bundesanwaltschaft kündigte an, am Mittwoch im Laufe des Nachmittags über den Stand der Ermittlungen weiter zu informieren. Am Donnerstag war ein als Kontaktmann Amris verdächtigter Tunesier wieder auf freien Fuß gekommen. Die Bundesanwaltschaft erwirkte gegen den 40-Jährigen keinen Haftbefehl. Ermittler hatten den Mann am Mittwoch vergangener Woche in Berlin vorläufig festgenommen. Seine Nummer war in dem Telefon Amris gefunden worden.
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