Valls sagte weiter, die Terrormiliz IS gebe instabilen Menschen eine ideologische Rechtfertigung für ihre Taten. "Genau das ist wahrscheinlich im Fall von Nizza passiert." Beziehungen des Täters zu radikalen Islamistengruppen waren bislang nicht bekannt. Die Dschihadistenmiliz IS hatte sich aber zu dem Attentat bekannt und erklärt, der Mann sei ein "Soldat des IS" gewesen.
Ein 31-jährige Tunesier hatte am Abend des französischen Nationalfeiertages einen Lastwagen auf eine Uferstraße in Nizza gesteuert und auf einer Strecke von fast zwei Kilometern mindestens 84 Menschen überfahren. Auf der Promenade wollten zehntausende Menschen ein Feuerwerk verfolgen. Die Polizei erschoss den Mann. Unter den Opfern sind nach bisherigem Kenntnisstand drei Deutsche.
Valls warnt vor weiteren Anschlägen
Valls äußerte zugleich die Befürchtung, dass es zu weiteren Anschlägen in Frankreich kommen wird. "Es ist schwer, dies zu sagen, aber es wird weitere Todesopfer geben." Um die überlasteten Sicherheitskräfte zu unterstützen, rief Innenminister Bernard Cazeneuve "patriotische Bürger" dazu auf, sich als Reservisten zur Verfügung zu stellen.
Unterdessen stieg die Zahl der Verletzten auf mehr als 300. Rund 100 Menschen seien mit ihren Verwundungen erst ab Freitag in die Krankenhäuser gekommen, teilte das französische Gesundheitsministerium mit.
Die Strandpromenade von Nizza war am Samstag wieder für Besucher geöffnet worden. Passanten machten dort am Abend Bilder, einige gedachten still der Opfer. Auf dem Asphalt waren immer noch Blutspuren zu sehen. Rosen, Kerzen, Teddybären und Briefe erinnerten an die Verstorbenen.
(hba/fi)