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Anschlag in Stockholm
Mann aus Usbekistan unter Tatverdacht

Die schwedischen Ermittler sind sich zunehmend sicher, dass sie den Lkw-Attentäter von Stockholm gefasst haben. Es gebe keine Hinweise, dass sie die falsche Person festgenommen hätten, teilten die Behörden mit. Es handelt sich demnach um einen 39 Jahre alten Mann aus Usbekistan.

    Schwedische Polizeibeamte sichern in Stockholm den Ort des LKW-Anschlags vom Vortag.
    Schwedische Polizeibeamte sichern in Stockholm den Ort des LKW-Anschlags vom Vortag. (TT NEWS AGENCY/AP)
    Der Lastwagen, mit dem am 7.4.2017 ein Anschlag in der Stockholmer Innenstadt verübt wurde, wird am frühen Morgen des 8. April abgeschleppt.
    Der Lastwagen, mit dem der Anschlag verübt wurde. (AFP/Odd Andersen)
    Die Ermittler bestätigten damit entsprechende Medienberichte. Das Motiv für die Tat liegt nachwievor im Dunkeln. Vieles spreche aber dafür, dass es sich um einen Terrorakt handele. Derzeit untersuchen die Ermittler das Handy des festgenommenen Terrorverdächtigen und seine Profile in den sozialen Medien.
    Der Verdächtige ist den Behörden kein Unbekannter. Die Sicherheitspolizei habe im vergangenen Jahr Informationen über ihn gehabt, es hätte sich aber keine Verbindungen zu extremistischen Milieus bestätigen lassen, hieß es auf einer Pressekoonferenz. Medien hatten zuvor berichtet, der Mann sei Anhänger der Terrormiliz IS. "Seine Facebook-Seite lässt Sympathien für den IS erkennen", sagte aber auch der Terrorismusexperte Magnus Ranstorp vom schwedischen nationalen Verteidigungskolleg.
    Der Verdächtige selbst äußerte sich laut Polizei bislang nicht zu den Vorwürfen. Der Mann steht unter Terror- und Mordverdacht. Er wird bis Dienstagmittag eine Anhörung bekommen oder freigelassen. Für die schwedische Polizei ist der Festgenommene "wahrscheinlich" der Fahrer des gestohlenen Lastwagens.
    Karte mit Lokalisierung der Einkaufsstraße in der Innenstadt. 
    Die Innenstadt von Stockholm. (picture-alliance/ dpa-infografik)
    Sie schließt allerdings nicht aus, dass an dem Anschlag mehrere Täter beteiligt waren. Der schwedische Polizeichef Dan Eliason erklärte, er halte den Verdächtigen zwar "eher für eine Randfigur", zur Zeit könne er aber nicht sagen, ob es Hintermänner und andere Beteiligte gebe.
    Möglicherweise Sprengstoff gefunden
    Im Lastwagen ist laut einem Bericht des Fernsehsender TV4 eine Tasche mit Sprengstoff gefunden worden. Hierzu erklärten die Ermittler, im Führerhaus sei "ein technisches Gerät" entdeckt worden, das dort nicht hingehöre. Man könne aber noch nicht sagen, um was es sich bei dem Apparat genau handele. Das sollen weitere Untersuchungen klären.
    Blumen liegen nahe des Anschlagsorts in Stockholm.
    Blumen liegen nahe des Anschlagsorts in Stockholm. (dpa-Bildfunk / AP / Markus Schreiber)
    Vier Menschen getötet - Schweigeminute am Montag
    Am Freitag war ein gestohlener Lastwagen im Zentrum von Stockholm in eine Menschenmenge gesteuert worden. Vier Menschen wurden getötet, 15 weitere verletzt. Nach Angaben der Polizei war der Brauerei-Kleinlaster von einem maskierten Mann gestohlen worden. Um kurz vor 15 Uhr raste er zunächst auf der zentralen Stockholmer Einkaufsstraße Drottninggatan in eine Menschenmenge und dann in das Einkaufszentrum "Åhléns City". Der Verdächtige wurde wenige Stunden nach der Tat in Märsta, einer Kleinstadt im Norden von Stockholm, festgenommen. Zu der Tat, die an die Anschläge in London, Berlin und Nizza erinnert, hat sich bislang niemand bekannt.
    Am Samstagnachmittag versammelten sich Hunderte Menschen am Tatort und befestigten bunte Blumen am Absperrzaun, der Schaulustige fernhalten sollte. Kronprinzessin Victoria legte Rosen nieder. "Wir müssen uns dagegen stellen", sagte sie. König Carl XVI. Gustaf bekräftigte, dass das Land sicher sei. «Schweden ist, war seit langem und wird weiterhin ein sicheres und friedliches Land sein», sagte der 70-Jährige vor dem Königspalast. Den Lkw-Anschlag bezeichnete er als "verachtenswürdig". Dennoch gebe es ihm Hoffnung, dass diejenigen, die helfen wollten, viel zahlreicher seien als die, die dem Land schaden wollten.
    Für die Opfer des Lkw-Anschlags in Stockholm soll es am Montagmittag eine Gedenkfeier und eine landesweite Schweigeminute geben. Das kündigte Schwedens Ministerpräsident Löfven an. Er hatte am Vormittag einen Strauß roter Rosen in der Nähe des Tatorts niedergelegt. Schweden müsse das Trauma des Anschlags überwinden. "Das Leben muss weitergehen", sagte er.
    Vor dem Gebäude der schwedischen Botschaft in Helsinki stehen Kerzen, die an die Opfer von Stockholm erinnern sollen.
    Gedenken vor der schwedischen Botschaft in Helsinki (dpa/PA/MARKKU ULANDER)
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    (tep/hba/rm)