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Anschlag in Straßburg
Staatsanwalt: Attentat war islamistisch motiviert

Der Schock ist groß in Straßburg nach dem Anschlag am Weihnachtsmarkt. Der Pariser Antiterror-Staatsanwalt geht inzwischen von einer islamistisch motivierten Tat aus. Die hat auch Folgen für den Protest der "Gelben Westen" in Frankreich. Frankreich-Korrespondent Jürgen König über den Stand der Ermittlungen beim Straßburger Attentat.

Jürgen König im Gespräch mit Christoph Heinemann |
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    Der Tag danach: Französische Polizei patroulliert über den geschlossenen Straßburger Weihnachtsmarkt (dpa/Sebastian Gollnow)
    Wo befindet sich der mutmaßliche Attentäter?
    Das ist nicht bekannt. Die deutsch-französische Grenze wird streng überwacht und kontrolliert. Aus dem Innenministerium hieß es, es sei nicht auszuschließen, dass der Täter Frankreich in Richtung Deutschland verlassen habe. Es wird intensiv nach ihm gefahndet. Inzwischen sind 600 Polizisten und 200 Gendarmen im Einsatz, auch Spezialkräfte der Antiterroreinheiten mit zwei Hubschraubern.
    Die deutschen Behörden teilten mit, dass Autofahrer inzwischen mit bis zu 90 Minuten Wartezeit an der Grenze rechnen müssen. Der Bürgermeister von Straßburg sagte, die Grenzen seien praktisch geschlossen, weil sie so streng überwacht würden.
    Was ist über den mutmaßlichen Täter bekannt?
    Nach offiziellen Angaben handelt es sich um den 29-jährigen Chérif C., einen in Straßburg geborenen französischen Staatsbürger, dessen Familie aus Nordafrika stammt. Er war den Sicherheitsbehörden bekannt und gilt als Intensivtäter. Schon als Jugendlicher wurde Chérif C. in Frankreich mehrfach verurteilt, auch in Deutschland schon, 2016 wegen Einbruchdiebstahls. Er soll sich im Gefängnis islamistisch radikalisiert haben.
    Die französischen Behörden hatten ihn als Gefährder eingestuft und entsprechend überwachte ihn der Inlandsgeheimdienst. Deshalb wird jetzt die Frage diskutiert, welche Fehler möglicherweise bei der Überwachung begangen worden sind? Chérif C. sollte eigentlich am Tag der Tat wegen eines schweren Raubüberfalls verhaftet werden. Aber die Polizisten trafen ihn zuhause nicht an, das heißt die Behörden haben schon am Tattag nach ihm gefahndet.
    Die Pariser Antiterror-Staatsanwaltschaft geht inzwischen von einem islamistisch motivierten Terroranschlag aus. Zeugenaussagen seien glaubhaft, dass Chérif C. vor seinen Schüssen "Allahu Akbar", "Gott ist groß", gerufen habe, hieß es auf einer Pressekonferenz in Paris.
    Hat der Terroranschlag Auswirkungen auf die Proteste der "Gelben Westen"?
    Eine für heute vorgesehen Demonstration in Straßburg haben die Behörden untersagt. Vertreter der "Gelben Westen" haben aber angekündigt, dass man die Besetzungen von Kreisverkehren und Ausfallstraßen und die Demonstrationen fortsetzen werde. Was in Straßburg geschehen sei, sei schrecklich. Aber es habe mit dem Anliegen der "Gelben Westen" nicht zu tun, und entsprechend werde man die Proteste fortsetzen.