Der 40-Jährige, der als Kontaktmann des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri verdächtigt wurde, ist wieder auf freiem Fuß. Der Sprecherin des Bundesgerichtshofs zufolge haben die Ermittlungen ergeben, "dass es sich bei dem vorläufig Festgenommenen nicht um die Kontaktperson handelt". Amri hatte die Nummer des Mannes in seinem Mobiltelefon gespeichert. Er war gestern in Berlin festgenommen worden.
Schüsse auf Lkw-Fahrer und Polizisten mit gleichem Kaliber
Die Sprecherin bestätigte zudem, dass das Bekennervideo von Amri, das von einer IS-nahen Nachrichtenagentur veröffentlich worden war, den Ermittlungen zufolge authentisch ist. Es zeige den Terrorverdächtigen Anis Amri.
Im Hinblick auf die Tatwaffe erklärte die Sprecherin, dass sowohl auf den italienischen Polizisten in Mailand als auch auf den polnischen Lkw-Fahrer mit dem gleichen Kaliber geschossen worden sei. Ob es sich um dieselbe Waffe handele, müssten nun die ballistischen Untersuchungen zeigen. Demnach wurde ein Abdruck des Projektils aus dem Lkw zum Abgleich an die italienischen Behörden geschickt.
Keine Messerstiche bei Lkw-Fahrer festgestellt
Zum genauen Todeszeitpunkt des Fahrers, der den Lkw vor dem Anschlag gelenkt hatte, konnte die Sprecherin keine genauen Angaben machen. Laut dem vorläufigen Obduktionsbericht sei der Mann aber "in zeitlicher Nähe" zum Anschlag gestorben. Messerstiche seien nicht festgestellt worden. Der abschließende Obduktionsbericht wird im kommenden Monat erwartet.
Die Sprecherin bestätigte auch, dass das automatische Bremssystem des Lkw Schlimmeres verhindert hat. Aufgrund der Technik sei das Fahrzeug nach 70 bis 80 Metern zum Stehen gekommen. Zudem bestätigte die Sprecherin den Fluchtweg des mutmaßlichen Täters über die Niederlande und Frankreich nach Italien. Bei Amri seien entsprechende Zugtickets und eine SIM-Karte gefunden worden.
(tj/tzi)