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"Safe Sport"
Ansprechstelle für Gewalt im Sport gestartet

Betroffene von sexualisierter, psychischer und körperlicher Gewalt im Sport können künftig Hilfe bei einer unabhängigen Ansprechstelle suchen. Die in Berlin eröffnete bundesweite Beratungsstelle wird von Bund und Ländern finanziert und ist unabhängig vom organisierten Sport.

    Eine Turnerin während ihres Programms am Schwebebalken
    Die Ansprechstelle richtet sich an Betroffene und Zeugen von Gewalt. (picture alliance / ZB / Thomas Eisenhuth)
    Die Ansprechstelle Safe Sport richtet sich an alle, die Gewalt etwa in Sportvereinen erlebt oder gesehen haben. Die Einrichtung will kostenlose Erstberatungen und Kriseninterventionen telefonisch, online und auch vor Ort in Berlin anbieten.
    Bundesinnenministerin Faeser sagte, es brauche eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns. Wer sich selbst oder seine Kinder einem Trainer oder einem Sportverein anvertraue, müsse auf einen absolut gewaltfreien Umgang vertrauen können.
    Neben Bund und Ländern gehört auch die Interessengemeinschaft Athleten Deutschland zu den Mitgründern des Trägervereins für die Ansprechstelle. Der Deutsche Olympische Sportbund als Dachverband des organisierten Sports beteiligte sich dagegen nicht. Der DOSB ist der Ansicht, dass die finanzielle Ausstattung Sache des Bundes ist. 
    Die unabhängige Ansprechstelle bildet den ersten Baustein eines geplanten "Zentrums für Safe Sport", das als Vorhaben im Koalitionsvertrag verankert ist. Das Zentrum soll perspektivisch noch weitere Aufgaben im Bereich der Intervention, Prävention und Aufarbeitung von Gewaltfällen im Sport übernehmen.
    Die Beratung ist telefonisch unter der Hotline 0800-1122200, online über eine datensichere Plattform unter www.ansprechstelle-safe-sport.de oder vor Ort in der Ansprechstelle Safe Sport, Petersburger Str. 94, 10247 Berlin möglich.
    Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.