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Ansturm auf Baukindergeld
Fast 50.000 Anträge in den ersten drei Monaten

1200 Euro im Jahr pro Kind: Das Baukindergeld soll Familien unterstützten, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Fast 50.000 Familien haben das Geld in den ersten drei Monaten beantragt. Kritiker befürchten, dass das Baukindergeld ein Fass ohne Boden wird.

Sina Fröhndrich im Wirtschaftsgespräch mit Tobias Armbrüster |
    Neubau, Holzhaus mit Dachstuhl im Aufbau.
    Das Baukindergeld boomt - vor allem Familien in NRW, Baden-Württemberg und Niedersachsen stellen Anträge (dpa / picture alliance / Hartmut Schmidt)
    Wie groß ist das Interesse an der Förderung?
    Sehr groß – in den ersten drei Monaten wurde es fast 50.000 Mal beantragt, schreibt die deutsche Presseagentur. Pro Woche sind es derzeit 3.000 Familien, die einen Antrag einreichen. Schon im September, kurz nach dem Start, gab es einen Ansturm auf die Seite der staatlichen Förderbank KfW, die das Geld auszahlt.
    Wird das Baukindergeld zu einem Fass ohne Boden?
    Diese Kritik wurde immer wieder geäußert. Viele Ökonomen finden das Geld völlig falsch investiert, befürchten Mitnahmeeffekte. Aber Union und SPD haben haben sich trotzdem darauf verständigt. Das Baukindergeld kann bis Ende 2020 beantragt werden – und die KfW weist darauf hin, dass der Topf dafür gedeckelt sei. Gezahlt werde, bis das Geld alle sei. Wer zu spät komme, der gehe leer aus. Und die Bundesregierung rechnet damit, dass es in dieser Legislaturperiode für 550.000 Familien reichen wird. Sie hat dafür 2,7 Milliarden Euro eingeplant. Allerdings: Das Geld wird zehn Jahre lang ausgezahlt, also auch nach dieser Legislaturperiode. Und da werden wir am Ende wohl eine deutlich höhere Summe sehen. Schätzungen gehen von fast 10 Milliarden Euro aus.
    Wo wird das Geld denn vor allem nachgefragt?
    Die meisten Anträge kommen aus den bevölkerungsreichsten Bundesländern – aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern. Interessant daran: In Berlin wurde das Geld - Stand November - ungefähr so oft beantragt wie im Saarland, obwohl das Saarland viel weniger Einwohner hat. Das lässt darauf schließen, dass das Baukindergeld im Zweifel wohl eher auf dem Land genutzt wird – und nicht unbedingt in den Städten. Denn dort ist Eigentum meist teurer – und selbst wenn man es sich leisten kann, dann ist man vielleicht nicht mehr anspruchsberechtigt, weil man zu viel verdient.
    Wer das Baukindergeld beantragen möchte, was muss der beachten?
    Er braucht mindestens ein Kind, das nicht älter als 18 Jahre alt ist. Es gibt eine bestimmte Einkommensgrenze, die nicht gerissen werden darf: Bei einer Familie mit einem Kind sind es 90.000 Euro zu versteuerndes Einkommen. Und mit jedem weiteren Kind kommen 15.000 Euro dazu. Ist das erfüllt und man kauft oder baut etwas, muss diese Immobilie selbst genutzt werden. Und der Antrag bei der Förderbank (KfW) kann dann erst gestellt werden, wenn man eingezogen ist – und zwar spätestens drei Monate danach. Eine erste Frist verstreicht zum 31. Dezember 2018 – nämlich für diejenigen, die zwischen Januar und dem 17. September eingezogen sind, die müssen sich beeilen – ansonsten bekommen sie das Geld nicht. Es gibt noch einige Dinge mehr, die man beachten sollte. Informationen dazu haben die KfW, aber auch Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen.