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Anti-Dopingkampf
"Medaillenforderungen konterkarieren die Dopingprävention"

Wie ernst gemeint ist der Anti-Doping-Kampf in Deutschland? Der einzige Fachverband, der regelmäßig einen Anti-Doping-Workshop veranstaltet, ist die Deutsche Triathlon Union. Unser Dopingexperte Ralf Meutgens war beim Workshop dabei. Er erklärt, warum es nur bei der DTU einen solchen Workshop gibt.

Ralf Meutgens im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
    Teilnehmer der Ironman-Weltmeisterschaft in Hawaii warten auf den Start
    Warten auf den Start beim Ironman-Hawaii - Triathlon gilt als besonders dopinganfällig, (dpa / AP / Marco Garcia)
    Triathlon gilt als hochbelastete Sportart, wenn es um Doping geht. Für Ralf Meutgens zeichnet es die DTU besonders aus, dass sie sich dennoch besonders gegen Doping einsetze. Dass die DTU in den vergangenen Jahren jeweils eine Veranstaltung zum Doping abgehalten habe, liege am Willen der Führungskräfte. Präsident Martin Engelhardt als Mediziner und viele ehrenamtliche Helfer seien der Grund dafür. Allerdings findet Meutgens, dass die Veranstaltungen der DTU keine Ausnahme unter den deutschen Fachverbänden seien sollten, sondern ganz im Gegenteil die Regel.
    "Dopingprävention muss zur Trainerausbildung gehören."
    Die Doping-Prävention ist in Deutschland kaum geregelt. "Es hat den Anschein, dass jeder da für sich die Hoheit beansprucht", erklärt Meutgens. Andererseits fordert er, dass wissenschaftliche Ergebnisse zur Doping-Prävention auch im Leistungssport ankommen: "Wenn jemand eine Trainerausbildung macht, dann muss da Dopingprävention ein Inhalt sein."
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Der Journalist Ralf Meutgens (Ralf Meutgens)
    Generell sieht Meutgens den Leistungs- und Ergebnisdruck kritisch. Dabei spricht er konkret das Bundesinnenministerium an. "Die Forderung nach mehr Medaillen konterkariert die Dopingprävention. Das ist ja die schlechteste Dopingprävention überhaupt", erklärt Meutgens.