Es gehe nicht in erster Linie um die polizeiliche und militärische Dimension der Extremismusbekämpfung, so Vizepräsident Biden bei der Eröffnung der Konferenz:
"Wir brauchen Antworten, die über die militärische Antwort und den Einsatz von Gegengewalt hinausgehen."
Um tiefergehende Antworten zu bekommen, müsse man jedoch zunächst die Dinge beim Namen nennen, so viele Republikaner, wie zum Beispiel der texanische Senator Ted Cruz:
"Die Worte "radikaler islamischer Terrorismus" gehen dem Präsidenten nicht über die Lippen. Auch das Wort "Dschihad" benutzt Obama nicht."
In der Tat versucht die Obama-Administration jeden Eindruck zu vermeiden, es handele sich bei der Bekämpfung des weltweiten islamistischen Terrorismus um eine Auseinandersetzung mit dem Islam insgesamt. Man nenne gewaltbereite islamistische Extremisten schlicht und einfach Terroristen, heißt es dazu aus dem Weißen Haus - dies sei ein Streit um Worte, so Obama.
"Es ist sehr wichtig, dass wir an der Seite der 99,9 Prozent der Muslime stehen, die das gleiche wollen wie wir: Ordnung, Frieden und Wohlstand."
Internet und soziale Medien spielen zentrale Rolle
Das kann jedoch nicht überdecken, dass die amerikanische Terroristenbekämpfung sich derzeit fast ausschließlich auf radikale Islamisten vom sogenannten Islamischen Staat bis zu Al Kaida konzentriert.
Beunruhigt wird auch in den USA zur Kenntnis genommen, dass sich bereits einige tausend junge Leute mit westlichen Pässen der Terrormiliz IS angeschlossen haben. Die Konferenz soll Wege darstellen, wie man der Radikalisierung bereits im Elternhaus, in der Kommune und in der Schule begegnen kann. Drei Pilotprojekte in Boston, Minneapolis und Los Angeles sollen unter anderem heute ihre Erfahrungen darstellen.
Eine zentrale Aufgabe bei der Immunisierung gegen extremistische Gewalt kommt dem Internet und den sozialen Medien zu. Das amerikanische Außenministerium ist bereits mit einer Kampagne auf Facebook, Twitter und Youtube unterwegs - das Motto: "Think again, turn away" übersetzt etwa "Denk noch mal nach - mach da nicht mit".
Man müsse die junge Generation dort abholen, wo auch die Extremisten nach Rekruten fischten, im Internet, so auch die Wissenschaftlerin Farah Pandith vom Council on Foreign Relations:
"Die Terroristen waren da in den letzten Jahren cleverer als wir. Aber das heißt nicht, dass sie gewinnen. Wir müssen die Herausforderung annehmen und genug Ressourcen und Kreativität in die Bekämpfung des radikalen Gedankengutes im Internet investieren. Damit können wir die Verführung junger Muslime im Westen und auch in anderen Teilen der Welt stoppen."